Hertz ist zurück in den Schlagzeilen – und wie. Die Aktie des US-Autovermieters ist am Mittwoch um 56% und am Donnerstag um 44 % nach oben geschossen. Auslöser: Starinvestor Bill Ackman hat sich mit knapp 20 % an dem Unternehmen beteiligt. Doch was steckt hinter dem Hype – und lohnt es sich jetzt noch, investiert zu bleiben?
Von der Insolvenz zum Börsen-Comeback
Hertz Global Holdings gehört zu den bekanntesten Autovermietern der Welt. Mit rund 11.000 Standorten in über 160 Ländern agiert das Unternehmen unter den Marken Hertz, Dollar und Thrifty. Nach der pandemiebedingten Insolvenz 2020 meldete sich Hertz mit einem Relaunch zurück – zunächst gefeiert, später wieder tief gefallen. Die Aktie verlor seit dem Hoch im November über 90 %. Bis jetzt.
Ackman kauft sich ein – und löst eine Kursrakete aus
Die Rückkehr ins Rampenlicht kam mit einem Schlag: Bill Ackman, Hedgefonds-Manager und bekannt für seine aggressiven Engagements, hat knapp 20 % der Hertz-Aktien übernommen. Damit ist er der zweitgrößte Anteilseigner hinter Knighthead Capital.
Die Aktie reagierte mit einer wahren Kursexplosion – ein klassischer Short Squeeze, begünstigt durch hohe Leerverkaufsquoten von über 38 %. Doch was genau plant Ackman?
Hertz Global Holdings Aktie Chart
Spielraum für einen Strategiewechsel?
Analysten spekulieren, dass Ackman aktiv Einfluss nehmen will – möglicherweise auf Vorstandsebene. Morgan Stanley sieht darin sogar Chancen im Bereich Künstliche Intelligenz. Denkbar sei, dass Hertz seine Flotte künftig stärker für autonome Mobilitätsdienste positioniert.
Im Raum steht auch eine Partnerschaft mit Anbietern wie Uber. Hertz verfügt über 560.000 Fahrzeuge – ein potenzieller Trumpf, wenn KI und autonome Flotten Realität werden.
Die Bilanz bleibt ein Risiko
Trotz aller Fantasie steht Hertz finanziell wackelig da. Die Kassen sind nahezu leer: Nur noch rund 594 Millionen Dollar Liquidität stehen auf der Habenseite – vor der Pandemie waren es über 2 Milliarden. Gleichzeitig ist der Schuldenberg auf 5,1 Milliarden Dollar gestiegen.
Der Umsatz konnte zwar auf über 9 Milliarden Dollar gesteigert werden, aber unter dem Strich steht ein Verlust von fast 3 Milliarden im Jahr 2024. Die Eigenkapitalquote ist dramatisch eingebrochen – von knapp 3 Milliarden auf nur noch 153 Millionen Dollar.
Spekulative Kurserholung oder nachhaltiger Turnaround?
Die Bewertung wirkt auf den ersten Blick attraktiv: Das Kurs-Umsatz-Verhältnis liegt mit 0,28 deutlich unter dem Branchenschnitt. Wer auf eine Stabilisierung setzt, könnte auf kurzfristige Gewinne hoffen – vor allem, wenn Ackman mit frischem Kapital für Luft sorgt.
Aber Vorsicht: Eine Kapitalerhöhung ist so gut wie sicher. Diese würde den aktuellen Aktienbestand verwässern – ein Dämpfer für Bestandsinvestoren. Noch ist unklar, wann und wie viel frisches Geld benötigt wird.
Hertz als Zoll-Profiteur?
Ein weiterer Grund für Ackmans Einstieg könnte im Zollstreit zwischen den USA und dem Ausland liegen. Steigende Importpreise könnten die Nachfrage nach Mietwagen und gebrauchten Fahrzeugen antreiben – genau das, was Hertz in seiner Flotte hat.
Ein Rechenbeispiel: Wenn sich die Fahrzeugwerte um 10 % erhöhen, entspräche das einem Buchgewinn von 1,2 Milliarden Dollar. Klingt viel – doch bei über 5 Milliarden Dollar Schulden relativiert sich dieser Effekt.
Die Schattenseiten des Reboots
Zweifel bleiben. Hertz hat in der Vergangenheit mehrfach enttäuscht. Auch das jüngste Quartal lieferte wenig Belege für einen echten Turnaround. Die operative Marge ist weiter negativ, und die Probleme mit unrentablen Tesla-Elektroautos haben tiefe Spuren hinterlassen.
Daher bleiben etliche Analysten skeptisch: Sie sehen in der Rally vor allem einen vorübergehenden Hype. Sobald die Spekulation abflaut, könnten die Kurse wieder auf Talfahrt gehen – vor allem, wenn wirtschaftlicher Gegenwind aufkommt.
Zwischen Meme-Revival und strategischem Neustart
Die Hertz-Aktie bleibt eine Wette. Die neue Fantasie rund um KI, autonomes Fahren und mögliche Partnerschaften ist reizvoll – ebenso wie die Einstiegschance nach dem Kurssprung. Doch wer jetzt investiert, setzt auf ein Comeback, das noch ganz am Anfang steht. Die Risiken – von weiteren Verlusten bis hin zu Kapitalmaßnahmen – sind real.
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