Hertz, einer der drei großen Autovermieter in den USA, war zuletzt vor allem wegen seiner missglückten E-Auto-Strategie in den Schlagzeilen. Jetzt meldet sich ein prominenter Investor zu Wort: Bill Ackman, Chef des Hedgefonds Pershing Square, hat sich mit fast 20 % bei Hertz eingekauft. Die Börse reagiert begeistert – der Aktienkurs explodiert. Und Ackman macht klar: Das ist erst der Anfang.
Marktmacht trifft Turnaround – warum Hertz jetzt spannend wird
Die US-Autovermietbranche ist ein Oligopol. Hertz, Enterprise und Avis teilen sich rund 95 % des Marktes. In einem solchen Umfeld führt schon leicht rationaleres Verhalten der Wettbewerber zu besseren Margen. Genau darauf setzt Ackman.
In seinem Post auf X (ehemals Twitter) schreibt er: „Verbesserte Branchenstruktur und vernünftigerer Wettbewerb sind der Schlüssel.“ Nach Jahren des ruinösen Preiskampfs scheint sich der Markt nun zu stabilisieren. Hertz wiederum durchläuft gerade einen Management- und Strategieumbau, den Ackman explizit lobt.
Vom Elektroflop zur Asset-Chance
Hertz hatte 2022 groß angekündigt, seine Flotte mit Tesla- und Polestar-Fahrzeugen zu elektrifizieren. Die Umsetzung war überstürzt – die Kosten und Reparaturen der E-Autos erwiesen sich als teurer als erwartet, die Restwerte enttäuschten.
Jetzt folgt der Strategiewechsel – und Ackman sieht darin eine wertsteigernde Korrektur. Denn während viele Marktteilnehmer Hertz wegen dieser Fehlentscheidung abgeschrieben haben, erkennt er Potenzial: Die Fahrzeuge sind reale Vermögenswerte, deren Wert mit steigenden Gebrauchtwagenpreisen deutlich zulegen kann.
Hertz Global Holdings Aktie Chart
Zölle als Treiber: Wie Trump unfreiwillig hilft
Eine zentrale These Ackmans: Die neuen Importzölle auf Fahrzeuge, die die Trump-Regierung jüngst eingeführt hat, wirken wie ein versteckter Gewinnhebel. Gebrauchtwagen dürften teurer werden – und Hertz besitzt über 500.000 Fahrzeuge im Wert von 12 Milliarden Dollar. Schon ein Preisplus von 10 % entspräche einem Buchwertgewinn von 1,2 Mrd. $ – fast der Hälfte der aktuellen Marktkapitalisierung von Hertz.
Ackman denkt größer – Uber als Partner?
Besonders spannend: Ackman stellte öffentlich eine Partnerschaft mit Uber in den Raum. Er wolle CEO Dara Khosrowshahi direkt kontaktieren. Dessen Antwort kam prompt: „Hertz war schon ein großartiger Partner. Wir freuen uns auf neue Ideen.“
Dahinter steckt eine Vision: Hertz könnte als Fahrzeuglieferant für Uber-Fahrer auftreten – etwa in Form von Miet- oder Leasingangeboten. Angesichts des anhaltenden Fahrermangels und steigender Autoanschaffungskosten wäre das eine Win-Win-Situation. Für Hertz könnte das nicht nur Umsatz, sondern auch regelmäßige Flottenrotation und Planbarkeit bedeuten.
Strategie, Struktur, Spekulation – Ackmans Rolle im Detail
Ackman ist kein passiver Investor. Mit seinem Fonds Pershing Square hält er 19,8 % an Hertz, bestehend aus direktem Aktienbesitz und Total-Return-Swaps. Sein Einstieg erfolgte bereits Ende 2024, der Zukauf wurde über Monate hinweg aufgebaut. Diese langfristige Herangehensweise spricht dafür, dass Ackman mehr sieht als nur einen kurzfristigen Rebound.
Er nennt die kapitalintensive Struktur von Hertz sogar einen Vorteil. In einem Umfeld mit steigenden Gebrauchtwagenpreisen und stabileren Margen könne Fremdkapital die Eigenkapitalrendite deutlich hebeln – vorausgesetzt, das operative Geschäft läuft sauber.
Börse honoriert den Einstieg sofort
Die Anleger reagierten euphorisch. Am Tag der Bekanntgabe stieg die Hertz-Aktie um 44,31 % auf 8,24 Dollar. In nur zwei Handelstagen summiert sich das Kursplus auf satte 125,75 % – der stärkste Anstieg seit dem neuerlichen IPO nach der Insolvenz 2021.
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