Liebe Leserin, lieber Leser,
auch die Aktie des Rüstungskonzerns Hensoldt hatte seit dem Einmarsch Putins in die Ukraine deutlich zugelegt. Und doch waren die Zugewinne bei den Papieren nicht vergleichbar mit denen des Wettbewerbers Rheinmetall. Während die Hensoldt-Aktie zwischen Anfang Februar 2022 und Februar 2025 sich im Wert von rund 12 auf 36 Euro in etwa verdreifachte, hatten sich die Anteilscheine von Rheinmetall von 96 auf gut 800 Euro fast verneunfacht. In den letzten vier Wochen aber haben sich die Vorzeichen verändert – und Hensoldt schoss quasi übers Ziel hinaus.
Hensoldt profitiert von politischem Beben
Denn spätestens seit der Münchner Sicherheitskonferenz erleben alle Rüstungstitel einen erneuten Schub, befeuert vom Eklat im Weißen Haus vor dem Wochenende. Es wurde deutlich, dass die europäischen Staaten weit mehr in ihre Verteidigung investieren müssen, als gedacht – und CDU und SPD ließen diese Woche erste Taten folgen. Im Zuge all dessen schob sich die Rheinmetall-Aktie innerhalb eines Monats um rund 70 Prozent voran, die von Hensoldt jedoch schoss um sogar fast 90 Prozent nach oben auf aktuell knapp 72 Euro.
Die Analysten hatten daran mit ihren Kaufempfehlungen aus der vergangenen Woche zweifellos ihren Anteil. Und doch waren sie in ihren Prognosen zu vorsichtig, wie folgende Auflistung von finanzen.net zeigt.
- Deutsche Bank: 62,00 Euro
- JP Morgan: 50,00 Euro
- Warburg Research: 69,00 Euro
- Hauck Aufhäuser Lampe: 65,00 Euro
JP Morgan bei Hensoldt zu zurückhaltend
Am nächsten an der Realität war angesichts des aktuellen Kursstands Warburg Research: Das Analysehaus hatte das Kursziel für Hensoldt bereits am Freitag vergangener von 42 auf 69 Euro angehoben und die Einstufung auf „Buy“ belassen. Damit ist das Analysehaus derzeit im Markt am optimistischsten für die Kursentwicklung des Rüstungskonzerns. Dank der „geopolitischen tektonischen Verschiebungen“ habe die Aktie „immer noch reichlich Luft nach oben“, schrieb Analyst Christian Cohrs in seiner Studie – und sollte Recht behalten.
Dennoch hat die Hensoldt-Aktie auch dessen Zielvorgabe mittlerweile getoppt. Das gilt erst recht für die zurückhaltende Einschätzung durch JP Morgan: Die US-Bank hatte Hensoldt am Montag mit 50 Euro lediglich bei „Neutral“ belassen. Der Wiederbewaffnungszyklus in Europa sei nun Realität, schrieb Analyst David Perry laut Medienberichten in seiner Neubewertung der europäischen Rüstungsbranche. Er hob seine Kursziele in der Folge um durchschnittlich ein Viertel an, das von Hensoldt aber merkwürdigerweise nicht. Viele der 30 europäischen Nato-Staaten dürften ihre Verteidigungsbudgets erhöhen, die Ereignisse der vergangenen Wochen hätten diesbezüglich „den Drang nochmals immens verstärkt“.
Hensoldt profitiert besonders von Sondervermögen
Analyst Christophe Menard von der Deutschen Bank schlug am Dienstag dann in dieselbe Kerbe. Er schrieb von einem „beschleunigten Paradigmenwechsel“ in der europäischen Rüstungsbranche nach dem Eklat im Weißen Haus. Die USA fühlten sich der Verteidigung Europas unter Donald Trump offenbar weniger verpflichtet. Dass insbesondere Hensoldt von der Zeitenwende profitieren wird, erklärte Menard mit der Position des Unternehmens mit Sitz in Taufkirchen im Landkreis München.
Hensoldt sei mit einem Umsatzanteil von 60 Prozent in Deutschland Hauptprofiteur des inzwischen ins Spiel gebrachten, weiteren Sondervermögens für die Bundeswehr. Dahinter erst folgen ihm zufolge Rheinmetall und Renk mit 25 bzw. 20 Prozent lokaler Erlöse.
- Am Kursziel von 62 Euro für Hensoldt aber änderte er nichts
- Doch bereits am Dienstagabend schloss die Aktie bei 64 Euro
Am Mittwoch hatte Hensoldt am Handelsplatz Frankfurt angesichts der tatsächlich erfolgten Einigung zwischen CDU und SPD auf neue Milliardenschulden zwischenzeitlich sogar bis auf 77,85 Euro zugelegt. Das allerdings, so scheint es, war dem einen oder anderen dann wohl doch zu viel.
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