Auch wenn der Kurs am Donnerstag etwas Schwäche zeigte, stand die Hensoldt-Aktie auf 1-Monats-Sicht mit sagenhaften 81 % im Plus (Stand: 13.03.2024, 14:30 Uhr). Hintergrund der Euphorie ist das starke Rüstungs-Umfeld, das von Hensoldt inzwischen als „Zweite Zeitenwende“ bezeichnet wird.
In einem neuen Blogbeitrag hat sich der Sensor- und Radarspezialist zu diesem Paradigmenwechsel geäußert und dabei interessante Erkenntnisse geliefert. Die Quintessenz: Europas Verteidigungsindustrie und insbesondere Hensoldt dürfen sich auf eine gigantische Sonderkonjunktur einstellen.
Hensoldt: Europa müsse bei der Rüstung unabhängiger werden
Das Unternehmen betonte zunächst, dass die Sicherheit Europas nicht mehr von außereuropäischen Partnern abhängen dürfe. Damit schlägt Hensoldt in dieselbe Kerbe wie der ehemalige Mutterkonzern Airbus. Dieser hatte kürzlich gefordert, dass die EU-Staaten von Waffenkäufen in den USA absehen sollen.
Auslöser waren die Maßnahmen der USA gegen die Ukraine. So hatten die Amerikaner die Datenversorgung ihrer zuvor gelieferten Langstreckenwaffen temporär unterbrochen und diese damit zunächst unbrauchbar gemacht. Das Vertrauen in US-Waffensysteme ist somit laut vielen Experten dahin.
„Die Erkenntnis, dass nationale Sicherheit nicht mehr von außereuropäischen Partnern abhängen kann, sondern aus eigener Kraft gestaltet werden muss, hat eine zweite Zeitenwende eingeläutet“, schreibt Hensoldt mit Blick auf die 2022 von Olaf Scholz ausgerufene, erste „Zeitenwende“.
Deshalb müsse gerade Deutschland jetzt in seinen Verteidigungssektor investieren, heißt es weiter. Hensoldt spielt damit auf die von Union und SPD geplante Schuldenbremsen-Reform an, durch die deutlich mehr Mittel für die Rüstung zur Verfügung wären.
Rüstungs-Boom = Wirtschafts-Boom?
Interessant ist, dass Hensoldt nicht nur die positiven Effekte auf den Rüstungssektor skizziert, sondern auch „nachhaltige Impulse“ für die Gesamtwirtschaft erwartet. „Aktuelle Studien führender deutscher Wirtschaftsinstitute zeigen, dass jeder Euro, der in diesen Sektor investiert wird, das Wirtschaftswachstum nachhaltig ankurbelt.“
„Diese doppelte Dividende – Sicherheit und wirtschaftlicher Fortschritt – ist der Motor einer neuen Wachstumsphase, in der technologische Innovation, stabile Arbeitsplätze und der Transfer von Know-how Hand in Hand gehen.“ Hensoldt werde an der Spitze dieser Entwicklung stehen – dank seiner modernen Sensorik und digitalen Verteidigungslösungen.
„Software-Defined Defence“: Hensoldt sieht sich als Vorreiter
Das Unternehmen betont die wachsende Bedeutung der „Software-Defined Defence“, also der Software- und KI-getriebenen Verteidigung. Europa sei nicht in der Lage, ähnliche Produktionsmengen zu erreichen wie die Wirtschaften in Russland oder China, die allein in drei Monaten so viel Rüstung herstellten wie die gesamte Nato in einem Jahr, so Hensoldt.
„Deshalb müssen wir der Masse mit mehr Klasse entgegentreten. Dafür braucht es smarte und vernetzte Sensoren, das Zusammenführen und Verteilen von Daten und den gezielten Einsatz von KI. Schließlich sind Daten auf dem modernen Schlachtfeld bereits so wichtig wie Munition.“ Hensoldt verfüge über langjährige Erfahrung in der Integration von KI und werde daher ein Vorreiter bei der „Software-Defined Defence“ sein, argumentiert das Unternehmen.
Erst kürzlich hatte ein Analyst dieses Wachstumspotenzial von Hensoldt hervorgehoben und dem Unternehmen im Vergleich zum gesamten Rüstungssektor eine höhere Bewertungsperspektive attestiert.
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