Nachdem die Hensoldt-Aktie am Dienstagmorgen bei 75,90 Euro ihren jüngsten Kursrekord markieren konnte, wurde es einigen Marktakteuren endgültig zu bunt. Mancher Analyst warnte vor einer Überbewertung nach massiven Kursaufschlägen und tatsächlich setzten zunächst Gewinnmitnahmen ein. Doch echte Schwächeanzeichen lassen sich bisher nicht erkennen.
Zu groß ist die Vorfreude auf massive Ausgabenerhöhungen in Europa beim Thema Rüstung. Union und SPD streben Ausnahmen von der Schuldenbremse an und die EU-Kommission sprach jüngst von bis zu 800 Milliarden Euro, welche für die Verteidigung mobilisiert werden könnten. Da braucht es nicht viel Fantasie, um sich füllende Auftragsbücher bei Hensoldt zu erkennen.
Hensoldt im grünen Bereich
Nach der kleinen Abkühlung gestern startete die Hensoldt-Aktie heute wieder mit Gewinnen in den Handel. Schon bis zum Vormittag ging es um 6,3 Prozent auf 68,15 Euro aufwärts. Das mag noch kein neuer Rekord sein. Doch konnte das Papier sich hier seit Jahresbeginn im Wert nahezu verdoppeln und meckern lässt sich da wahrlich nur auf allerhöchstem Niveau.
Hensoldt Aktie Chart
Die Warnungen vor Gewinnmitnahmen sind nicht an den Haaren herbeigezogen. Denn je steiler die Kurse in die Höhe schießen, desto attraktiver erscheint es für Anleger Gewinne in die Tat umzusetzen. Allerdings bleibt es auch dabei, dass die Aussichten auf fundamentaler Seite kaum freundlicher sein könnten.
Aufrüstungszyklus
Unabhängig davon, was in der Ukraine noch geschehen oder nicht geschehen mag, steht Europa vor vollkommen neuen Herausforderungen. Auf die einstige Schutzmacht USA ist kaum noch Verlass und so muss die EU die eigene Schlagfähigkeit deutlich erhöhen, um eine wirksame Abschreckung auf die Beine zu stellen. Hensoldt dürfte dabei mit seinen Sensoren eine große Rolle spielen und scheint zum Wachstum in den nächsten Jahren regelrecht verdammt zu sein.
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