Hensoldt-Aktie: Völlig widersprüchlich!

Die Aktie von Hensoldt verlor zuletzt deutlich an Wert, dabei profitiert der Konzern vom aktuellen Rüstungsboom. Ein Analyst sorgte am Dienstag für ziemliche Verwirrung.

Auf einen Blick:
  • Die Aktie des Rüstungselektronik-Konzerns Hensoldt gab am Dienstag deutlich ab
  • Dies könnte an einer eigenwilligen Einschätzung eines Warburg-Analysten liegen
  • Er erkennt einen Rüstungsboom, belässt die Aktie dennoch lediglich auf „Hold“
  • Hauck Aufhäuser hatte Hensoldt zuvor noch mit hohem Kursziel zum Kauf empfohlen

Hensoldt gehört – neben Rheinmetall – eindeutig zu den Gewinnern des Kriegs in der Ukraine. Der Rüstungselektronik-Konzern meldete erst in der vergangenen Woche, dass man erneut Hubschrauber der ukrainischen Streitkräfte mit Detektions- und Selbstschutz-Sensorik ausstatte. Der Auftrag umfasst demnach weitere AMPS-Selbstschutz-Lösungen, der Auftragswert liege im zweistelligen Millionen-Bereich, hieß es. Und doch hat die Hensoldt-Aktie zuletzt deutlich abgegeben, allein am Dienstag mehr als fünf Prozent. Der Hintergrund ist offenbar eine widersprüchliche Einschätzung eines Analysten.

Hensoldt trotz Rüstungsboom nur „Hold“

Christian Cohrsvom Analysehaus Warburg Research nämlich hat Hensoldt am Dienstag auf „Hold“ mit einem Kursziel von lediglich 39,50 Euro belassen, weit unter ihrem jüngsten Höchststand. Die Begründung allerdings lässt Fragen offen. Der Rüstungselektronikspezialist profitiere vom Rüstungsboom, „der sich zunehmend in den Finanzkennzahlen widerspiegele“, lobte der Analyst in seiner Studie. Wie das eine mit dem anderen zusammengeht, erklärte er indes nicht.

Da passte die Einordnung durch Hauck Aufhäuser Investment Banking am Tag davor schon besser: Der Rüstungselektronik-Konzern Hensoldt könnte als wahrscheinlicher Ausrüster von Eurofighter-Maschinen für die Bundeswehr einen Auftrag im niedrigen dreistelligen Millionen-Euro-Bereich an Land ziehen, schrieb Analyst Simon Keller. Er verwies auf den von Bundeskanzler Olaf Scholz angekündigten Kauf von weiteren 20 Maschinen – zusätzlich zu den 38 bereits bestellten.

  • Keller hat Hensoldt in der Folge auf „Buy“ mit einem Kursziel von 49 Euro belassen
  • Der Analyst erkennt bei der Aktie somit ein Aufwärtspotenzial von gut 40 Prozent

Hensoldt-Aktie weit hinter Rheinmetall zurück

Die Hensoldt-Aktie hingegen notiert aktuell bei lediglich gut 34 Euro und damit zweistellig im Monatsminus, trotz gesicherter Neubestellungen sowie Optionen auf mehr. Zwar haben die Papiere sich damit innerhalb eines halben Jahres um rund 45 Prozent verbessert, die Aktie von Rhgeinmetall legte im selben Zeitraum jedoch um fast das Doppelte zu.

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