Hensoldt-Aktie: Übertriebene Reaktion?

Nicht nur die Hensoldt-Aktie steht unter Druck, sondern die gesamte Rüstungsbranche. Das sind die Hintergründe.

Auf einen Blick:
  • Hensoldt-Aktie unter Druck
  • Abschläge in der Branche
  • Mittelfristige Dynamik im Fokus

Die gesamte Rüstungsbranche steht derzeit unter Druck. Ein investigativer Bericht des Wall Street Journals hatte angedeutet, dass die Ukraine an der Sprengung der Nord Stream 2 Pipeline beteiligt war. In einer ersten Reaktion hatten einige Marktteilnehmer sogar erwartet, dass Deutschland seine Hilfen vollständig einstellt.

Das ist jedoch zum jetzigen Zeitpunkt nicht der Fall, denn die zugesagten Unterstützungen sollen weiterhin vollzogen werden. Hingegen werden die Diskussionen über zusätzliche Förderungen vorerst eingestellt, wie es aus einer Mitteilung von Christian Lindner hervorgeht.

Hensoldt Aktie Chart

Grundsätzlich haben sich die Unsicherheiten für die weitere Nachfrage in der Rüstungsbranche zwar verstärkt. Dennoch sollte der mittelfristige Trend bei Hensoldt weiterhin intakt sein, auch ohne zusätzliche Aufträge aus der Ukraine. Die Auftragsbücher bleiben weiterhin prall gefüllt. Nun hat sich auch ein Analyst erneut zu Wort gemeldet.

Wie ist das nun zu bewerten?

Mit Blick auf die neuen Umstände in Bezug auf die Ukraine-Hilfen hat sich auch Hauck Aufhäuser Investment Banking erneut mit den weiteren Perspektiven für die Hensoldt-Aktie beschäftigt. Denn logischerweise haben die Verteidigungsausgaben auch einen Einfluss auf die Auftragslage von Hensoldt. Anscheinend bleibt der zuständige Analyst Simon Keller jedoch weiterhin optimistisch gestimmt, denn sein Rating lautet unverändert „Buy“ mit einem Kursziel von 49 Euro.

In seiner Studie hat sich der Analyst mit den Diskussionen um den Bundeshaushalt und den möglicherweise geringeren Finanzhilfen beschäftigt. Seiner Meinung nach seien die Kursreaktionen im Sektor übertrieben, da die Regierung ihre Unterstützung für die Ukraine bestätigt habe. Gleichermaßen würde auch die G7 einen Anstieg der Finanzierung planen, wodurch die Zuversicht gestützt werden sollte – gerade im Zusammenhang mit weiteren Aufträgen für die Ukraine. Dementsprechend sieht er sich in seiner Kaufempfehlung erneut bestätigt.

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