Henkel-Aktie taucht ab: Warum die starken Margen nicht reichen

Henkel meldet starke Zahlen, aber die Aktie bricht um 10 % ein. Was steckt dahinter? Ein Blick auf die Ergebnisse, Prognosen und die Marktsorgen.

Auf einen Blick:
  • Trotz Rekordmargen: Anleger reagieren negativ auf Henkels vorsichtige Prognose für 2025.
  • Nordamerika schwächelt: Umsatzrückgang und Lagerabbau belasten das Geschäft.
  • Aktienrückkauf und Dividendenerhöhung: Reichen nicht, um die Marktunsicherheiten zu dämpfen.

Die Henkel-Aktie gerät nach der Vorstellung der Jahreszahlen stark unter Druck. Trotz einer verbesserten Profitabilität und einem soliden Umsatzwachstum sackte die Aktie um rund 10 % ab. Was steckt hinter der plötzlichen Ernüchterung der Investoren? Ein Blick auf die Ergebnisse und die Prognosen liefert Antworten.

Wachstum ja, aber nicht überall

Henkel konnte für 2024 ein organisches Umsatzwachstum von 2,6 % vermelden. Besonders die Klebstoffsparte (Adhesive Technologies) zeigte sich robust und wuchs um 2,4 %. Die Consumer Brands-Sparte konnte sich mit 3 % Wachstum sogar leicht verbessern. Dennoch dämpften schwächelnde Märkte wie Nordamerika die Gesamtperformance. Währungseffekte und der Verkauf nicht-strategischer Bereiche belasteten zusätzlich die nominalen Umsatzzahlen.

Rekordmargen reichen nicht

Ein Lichtblick war die operative Profitabilität: Die Bruttomarge erreichte mit 50,6 % den höchsten Stand seit mehr als 30 Jahren. Auch die bereinigte EBIT-Marge verbesserte sich auf 14,3 % (Vorjahr: 12,9 %). Die stärkere Profitabilität wurde durch Effizienzsteigerungen, ein striktes Kostenmanagement und eine gezielte Preissetzung erzielt. Trotzdem reichten diese positiven Entwicklungen nicht aus, um die Anleger zu überzeugen.

Unsicherheit über das Jahr 2025

Ein Hauptgrund für den Abverkauf dürfte die vorsichtige Prognose für 2025 sein. Henkel erwartet ein organisches Wachstum zwischen 1,5 % und 3,5 %. Dabei soll das zweite Halbjahr stärker ausfallen als das erste. Die Adhesive-Sparte soll um 2 % bis 4 % wachsen, während Consumer Brands nur noch um 1 % bis 3 % zulegen dürfte. Vor allem in Nordamerika bleibt die Nachfrage schwach, und der Lagerabbau bei Kunden dürfte sich in den kommenden Monaten bemerkbar machen.

Kapitalrückflüsse beruhigen die Aktionäre nicht

Trotz eines kräftigen Anstiegs des bereinigten Gewinns je Aktie um 25 % will Henkel seine Aktionäre mit einer Dividendenerhöhung um 10 % und einem neuen Aktienrückkaufprogramm über 1 Milliarde Euro belohnen. Doch die Zurückhaltung der Investoren zeigt, dass diese Maßnahmen nicht ausreichen, um die Sorgen um das künftige Wachstum zu überdecken.

Henkel AG Aktie Chart

Holpriger Jahresstart dämpft die Erwartungen

Henkel kündigte an, dass das erste Quartal 2025 schwach ausfallen wird. Hohe Vergleichswerte aus dem Vorjahr, eine geringere Nachfrage in der Klebstoffsparte und die Umstellung auf ein neues Logistikmodell dürften den Umsatz belasten. Das Unternehmen hofft auf eine Beschleunigung im zweiten Halbjahr, aber die Unsicherheiten bleiben groß.

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