Der Baustoffkonzern HeidelbergCement will nach einem Milliardengewinn mehr an seine Aktionäre ausschütten: Die Dividende je Aktie soll von 2,20 auf 2,40 € steigen. Das hat das DAX-Unternehmen am Donnerstag bei der Veröffentlichung seines Geschäftsberichts bekanntgegeben.
Damit werden die Heidelberger rund 30% des bereinigten Jahresüberschusses an die Investoren ausschütten. Analysten hatten jedoch etwas mehr auf dem Zettel: Die Konsensschätzung der von Marketscreener befragten Experten lag bei 2,51 €.
Der Baustoffproduzent profitiert derzeit von einer starken Nachfrage nach Wohnbau und zahlreichen staatlichen Infrastrukturprogrammen. So legte 2021 der Umsatz im Vorjahresvergleich um 8% auf 18,7 Milliarden € zu. Das operative Ergebnis des laufenden Geschäftsbetriebs vor Abschreibungen erhöhte sich um 6% auf knapp 3,9 Milliarden €.
Unter dem Strich erwirtschaftete HeidelbergCement einen den Aktionären zurechenbaren Jahresüberschuss von 1,9 Milliarden €. Im Vorjahr hatten hohe Abschreibungen dem Konzern noch einem Fehlbetrag von rund 2 Milliarden € eingebrockt. Die Rendite auf das eingesetzte Kapital stieg gegenüber dem Vorjahr um fast ein Fünftel auf das Rekordniveau von 9,3%. Sein strategisches Mittelfristziel von 8% erreichte der DAX-Konzern damit früher als erwartet.
Neben den Dividendenausschüttungen werden die Heidelberger ihren Aktionäre auch in Form von Aktienrückkäufen zurückzahlen. Im Rahmen seines im Juli gestarteten Rückkaufprogramm hat das Unternehmen damit begonnen, eigene Aktien im Wert von 300 bis 350 Millionen € zu erwerben. Diese zweite Rückerwerbstranche soll bis zum dritten Quartal 2024 abgeschlossen werden.
Fortschritte bei der Klimaneutralität
Aufgrund der äußerst Treibhausgas-intensiven Zementproduktion gehört HeidelbergCement weltweit zu den großen Verursachern von CO2-Emissionen und ist deswegen entsprechender Kritik ausgesetzt. Der Vorstand berichtet nun jedoch von Fortschritten und verspricht weitere Besserungen. In vielen Ländern hat der Baustoffproduzent zum einen schon stark CO2-reduzierte Produkte ins Portfolio aufgenommen.
Zum anderen arbeitet der DAX-Konzern an Technologien zur CO2-Abscheidung, -Nutzung und -Speicherung. 400.000 Tonnen oder 50% des anfallenden Klimagases will das Unternehmen ab Mitte 2024 im norwegischen Werk in Brevik abscheiden und lagern.
Das weltweit erste klimaneutrale Zementwerk plant der Baustoff-Produzent 2030 durch den Ausbau seiner Anlagen auf der schwedischen Insel Gotland. Bis zu 1,8 Millionen Tonnen CO2 sollen dort jährlich abgeschieden werden.
Stabiler Ausblick
Insgesamt blickt HeidelbergCement optimistisch in die Zukunft. Der Absatz dürfte weiterhin getrieben werden von einer guten Dynamik im privaten Wohnungsbau und den weltweiten Infrastrukturmaßnahmen. Mit einem strikten Fixkostenmanagement und Preissteigerungen will der DAX-Konzern den anhaltend hohen Energiekosten entgegenwirken.
Für das laufende Jahr rechnet HeidelbergCement weiterhin mit einem deutlichen Umsatzanstieg und einer leichten Ergebnissteigerung. Die Rendite auf das eingesetzte Kapital soll bei 9% landen. In der Guidance sind jedoch weder Währungseffekte noch mögliche Auswirkungen des Ukraine-Kriegs berücksichtigt.
Geschickte M&A-Aktivitäten
HeidelbergCement ist derzeit hervorragend positioniert und baut seine internationale Stellung weiter aus: Kürzlich hat die US-Tochter Lehigh Hanson Corliss Resources übernommen – eines der größten Additive- und Transportbeton-Produzenten Nordamerikas.
Der DAX-Konzern trennt sich jedoch auch von Produktionsstätten, die nicht mehr in die eigene Strategie passen. Weil die Zinsen tief und Zementwerke knapp sind, erzielt das Unternehmen dabei regelmäßig hohe Preise.
Die Mehrbelastungen durch gestiegene Energiepreise flachen die Ergebnisentwicklung zwar leicht ab; dank der robusten Baukonjunktur in Europa und Nordamerika sind die Aussichten dennoch rosig.
Aktie günstig wie nie
Die Bewertungsrelationen der HeidelbergCement-Aktie sind dennoch derzeit so niedrig wie nie: Das Kurs-Gewinn-Verhältnis auf Basis von 2021 liegt knapp über 6. Der Grund: Investoren sind derzeit skeptisch in Bezug auf die Baustoff-Aktie, da sie für den Konzern hohe Sonderbelastungen durch gestiegene CO2-Kosten befürchten.
Gewiss setzen die Badener derzeit noch Unmengen an Klimagasen frei. Das DAX-Unternehmen ist jedoch auf dem besten Weg, eine Vorreiterrolle in der Bauindustrie einzunehmen in Richtung grünen Zements.
Letztlich kommt bei HeidelbergCement das Kaufargument einer zuverlässigen Dividende hinzu. Mit den Ausschüttungen des Baustoff-Produzenten erzielen Aktionäre Jahr für Jahr eine Rendite zwischen 4 und 5%.
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