Die Harley-Krise: Machtkampf, Kulturbruch und die Angst vor dem Absturz

Hinter den Kulissen von Harley-Davidson brodelt es: Ein eskalierter CEO-Streit bringt Unruhe ins Unternehmen und drückt die Aktie.

Auf einen Blick:
  • Investoren-Streit über CEO-Nachfolge und Unternehmenskultur eskaliert
  • Kritik an Strategie, Homeoffice-Regelung und schrumpfender Kundenbasis
  • Harley-Aktie unter Druck: Hauptversammlung im Mai könnte zur Zäsur werden

Harley-Davidson steht für knatternde Motoren, Freiheit auf zwei Rädern und amerikanisches Lebensgefühl. Doch hinter der ikonischen Marke tobt ein Machtkampf, der Anleger und Beobachter gleichermaßen ratlos zurücklässt. Der Streit um die Nachfolge des amtierenden CEO Jochen Zeitz eskalierte zu einer öffentlichen Schlammschlacht, wie das Wall Street Journal in einem ausführlichen Beitrag an diesem Wochenende berichtet. Mitten im Zentrum: ein aufgebrachter Großaktionär, interne Grabenkämpfe und die Frage, ob Harley noch weiß, wohin die Reise gehen soll.

Zerstrittene Chefetage: Der Streit um die Zukunft

Als Jochen Zeitz seinen geplanten Rückzug vom Vorstandsvorsitz bekannt gab, begann die Suche nach einem Nachfolger. Drei Kandidaten wurden im Frühjahr 2025 vorstellig, doch keiner erhielt die nötige Mehrheit im Vorstand. Für Jared Dourdeville von H Partners war das der Tropfen, der das Fass zum Überlaufen brachte. Der junge Investor legte sein Mandat nieder, startete eine Kampagne gegen Zeitz und zwei weitere Aufsichtsräte und forderte deren sofortigen Rücktritt. Seine Begründung: kultureller Verfall und mangelnde Strategie.

Widerstand gegen Wandel: Die „Hardwire“-Strategie unter Beschuss

Zeitz hatte mit seinem „Hardwire“-Plan einen radikalen Kurs eingeschlagen: Fokus auf Premium-Modelle, Rückzug aus Verlustgeschäften, Kostensenkungen. Kurzfristig brachte das Erfolge. Die Margen stiegen, die Nachfrage explodierte während der Pandemie. Doch der Effekt verpuffte. Steigende Zinsen und Kaufzurückhaltung drückten die Verkaufszahlen. Das Aktienhoch von 2023 ist Geschichte.

Harley-Davidson Aktie Chart

Remote Work und Identitätskrise

Ein zentraler Kritikpunkt Dourdevilles: das Homeoffice. Die Büros am Stammsitz in Milwaukee sind oft leer, die Firmenkultur bröckelt. Zeitz selbst pendelt von seiner Ranch in New Mexico ein. Während die Fabrikmitarbeiter täglich vor Ort schuften, dürfen viele Angestellte flexibel arbeiten. Für H Partners ein Symbol für fehlende Bodenhaftung.

Unzufriedene Händler, alternde Zielgruppe

Auch auf der Vertriebsebene knirscht es. Händler klagen über zu viel Lagerware, schrumpfende Margen und abwandernde Kundschaft. Die Modelle wirken auf viele Stammfahrer zu glatt, zu leise, zu wenig „Harley“. Jüngere Zielgruppen lassen sich kaum gewinnen. Die Community schrumpft, die Marke verliert an Relevanz.

Politischer Druck und „Woke“-Debatte

Ein Shitstorm folgte im Sommer 2024, als rechte Aktivisten Harley eine zu progressive Agenda vorwarfen. Das Unternehmen hielt sich lange bedeckt, ruderte dann bei Diversity-Programmen zurück. Auch das ärgerte H Partners: Die späte Reaktion habe Kunden und Umsatz gekostet.

Verlieren Anleger die Geduld?

Seit Beginn des öffentlichen Konflikts ist die Aktie um fünf Prozent gefallen. Der „Free the Eagle“-Vorstoß von H Partners könnte auf der Hauptversammlung am 14. Mai zur Machtprobe werden. Werden Zeitz und seine Verbündeten dort abgewählt, steht Harley vor einem Neuanfang – oder dem nächsten Chaos.

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