Hang Seng Index steigt: Halbleiter-Aktien treiben den Markt an

Der Hang Seng Index in Hongkong verzeichnete einen deutlichen Anstieg von 3,6 % und schloss bei 20.804,11 Punkten. Diese positive Entwicklung wurde von einer Reihe von Faktoren beeinflusst, darunter die neuesten Wirtschaftsdaten aus China und Ankündigungen der chinesischen Zentralbank, die das Vertrauen der Anleger gestärkt haben. Insbesondere das starke Abschneiden von Halbleiterunternehmen trug dazu bei, dass sich die Märkte nach einer unruhigen Phase wieder stabilisierten.

Positive Impulse aus China: Wirtschaftsdaten und Zentralbankinterventionen

Chinas drittes Quartal 2023 brachte mit einem BIP-Wachstum von 4,9 % und einer kumulierten Wachstumsrate von 5,2 % in den ersten drei Quartalen eine solide wirtschaftliche Erholung mit sich​. Die Ankündigung der People’s Bank of China (PBOC), weitere Zinssenkungen und eine Reduzierung der Mindestreserveanforderungen in Aussicht zu stellen, signalisierte den Märkten, dass die chinesische Regierung weiterhin daran arbeitet, das Wachstum zu unterstützen. Diese Maßnahmen haben dazu beigetragen, das Vertrauen der Anleger zu stärken, insbesondere in volatilen Sektoren wie der Halbleiterindustrie.

Halbleiter im Fokus: TSMC sorgt für Optimismus

Einer der Haupttreiber des Anstiegs im Hang Seng war die starke Performance des Halbleitersektors, angeführt von TSMC (Taiwan Semiconductor Manufacturing Company). Das Unternehmen veröffentlichte beeindruckende Zahlen für das dritte Quartal, was das Vertrauen in die gesamte Branche beflügelte. Im Zuge dessen stiegen Aktien von SMIC (Semiconductor Manufacturing International Corporation) um 16,35 %, während BYD Electronic um 12 % zulegen konnte. Besonders bemerkenswert war auch der Anstieg von Alibaba Health, das einen Gewinn von 9,2 % verzeichnete. Insgesamt stieg der Hang Seng Tech Index um 5,8 %, was die Dynamik in den technologiegetriebenen Sektoren unterstreicht.

Semiconductor Manufacturing Aktie Chart

Sektorale Divergenzen: Schwäche bei Energieunternehmen

Während Technologiewerte wie SMIC und BYD glänzten, zeigten Energieunternehmen eine eher schwache Entwicklung. Power Assets verlor 0,2 % und CNOOC (China National Offshore Oil Corporation) fiel um 0,1 %. Dies spiegelt wider, dass traditionelle Energieträger, trotz des allgemeinen Aufschwungs, von den positiven Impulsen der chinesischen Wirtschaft weniger profitieren konnten. Auch globale Unsicherheiten und Preisschwankungen auf den Rohstoffmärkten belasten weiterhin den Energiesektor.

CNOOC Aktie Chart

Zögerlicher Optimismus: Was bedeutet das für die Zukunft?

Trotz dieser positiven Entwicklungen sieht der Markt weiterhin Risiken. Laut Dilin Wu, Research-Strategist bei Pepperstone, wird ohne signifikante Verbesserungen in den Kerndaten der chinesischen Wirtschaft und ohne konkrete fiskalpolitische Stimuli die Kaufdynamik auf den Aktienmärkten begrenzt bleiben. Besonders der Immobiliensektor Chinas bleibt ein Sorgenkind, da Investitionen weiterhin rückläufig sind und die Nachfrage in diesem Segment nicht wie erhofft anzieht​.

Für die kommenden Monate wird viel davon abhängen, wie effektiv die chinesische Regierung ihre geld- und fiskalpolitischen Maßnahmen umsetzt. Zwar hat sich das Konsumverhalten in China erholt, doch es gibt nach wie vor strukturelle Probleme, wie etwa eine schwache Immobiliennachfrage und Herausforderungen im Exportsektor.

Ausblick: Worauf Anleger achten sollten

1. Zinssenkungen und geldpolitische Maßnahmen: Die weitere Entwicklung der chinesischen Wirtschaft hängt stark von den angekündigten Zinssenkungen und der Liquiditätsspritze durch die PBOC ab. Anleger sollten darauf achten, ob diese Maßnahmen nachhaltig positive Effekte haben.
2. Technologie-Sektor: Der Technologiesektor, insbesondere Halbleiterunternehmen, hat in letzter Zeit stark zugelegt. Sollte dieser Trend anhalten, könnten Unternehmen wie SMIC und BYD auch in den kommenden Quartalen eine starke Performance zeigen.
3. Externe Einflüsse: Globale Unsicherheiten, darunter die Entwicklung der Rohstoffpreise und geopolitische Spannungen, könnten die Energieunternehmen weiter belasten. Zudem könnten diese Faktoren auch die allgemeine Erholung der chinesischen Wirtschaft bremsen.