Liebe Leser,
Gazprom ist am Dienstag mit einem Aufschlag in Höhe von sage und schreibe 15 % aus dem Markt gegangen. Das ist auf den ersten Blick erstaunlich. Faktisch haben die Börsen eine neue Nachricht über Nord Stream 2 verdauen müssen. Gazprom ist dennoch zumindest kurzfristig der Liebling der Märkte.
Gazprom: Aus für Nord Stream 2?
Die Situation rund um die Ukraine und Russland eskaliert aktuell offensichtlich. Russland hat Volksrepubliken, die sich als solche auf ukrainischem Boden ausgerufen haben, anerkannt. Damit hat Putin die Voraussetzungen dafür geschaffen, den bedrohten Republiken zu Hilfe zu eilen – auf ukrainischen Boden allerdings.
Dies wiederum werten westliche Politiker und Medien als Vorbereitung auf einen Angriffskrieg gegen die Ukraine. US-Präsident Biden spricht schon von einer „Invasion“. Die Reaktionen des Westens werden nicht auf sich warten lassen.
Den ersten großen Schritt bei der westlichen Sanktionierung Russlands unternahm jedoch ausgerechnet Deutschland. Das Wirtschaftsministerium von Robert Habeck nahm nach einer Ankündigung durch Bundeskanzler Olaf Scholz einen entscheidenden Untersuchungsbericht über die Nord Stream 2 – Pipeline zurück. Dies wiederum ist der Entzug der Voraussetzung für die Erlaubnis, die Nord Stream von der Bundesnetzagentur benötigt.
Mit anderen Worten: Nord Stream 2 ist zumindest vorläufig nicht mehr so weit, dass das Projekt schnell genehmigt werden könnte. Dies wird Russland allgemein und Gazprom speziell schaden, so die Hoffnung.
Auf der anderen Seite jedoch behauptet Russland in Person des stellvertretenden Vorsitzenden des Sicherheitsrates, dass der Gaspreis immens steigen würde. Er geht von 2.000 Euro pro 1.000 Kubikmeter Gas aus. Dies ist offenbar damit zu begründen, dass die Durchleitungskosten dann kräftig steigen würden. Gazprom muss demnach nicht zwangsläufig als Verlierer aus dem Sanktionsszenario sein – so zumindest scheinen es die Börsen zu sehen.
Durch den Gewinn von mehr als 14 % ist der Kurs von Gazprom zunächst einmal auf mehr als 6 Euro geklettert, nachdem es auch am Montagabend noch massiv nach unten gegangen war. Binnen von fünf Tagen hat die Aktie noch immer ein Minus in Höhe von -29 % hinnehmen müssen. Der Kurs aber ist letztlich deutlich.
Die Aktie von Gazprom befindet sich sowohl charttechnisch wie auch technisch betrachtet in einem sehr starken Abwärtstrend. Die Notierungen haben dabei alle gleitenden Durchschnittskurse wie den GD38, den GD100 und den GD200 inzwischen nicht mehr direkt im Blick. Der GD38 als kurzfristiges Trendsignal ist mit 7,44 Euro fast so weit entfernt wie der GD200 bei 7,54 Euro. Insofern ist die Reaktion des Kurses am gestrigen Dienstag zunächst nur eine zwischenzeitliche Änderung – der allgemeine Trend ist (wohl der Unsicherheit wegen) noch immer klar abwärts gerichtet.
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