Alphabet, das Mutterunternehmen von Google, zählt zu den bekanntesten Technologieunternehmen weltweit und dominiert mit Google Search, YouTube und Google Cloud wesentliche Marktsegmente. Doch jüngste Maßnahmen des US-Justizministeriums (DoJ) haben das Unternehmen in eine kritische Lage gebracht. Insbesondere die Forderung nach einer Aufspaltung von Google Chrome und Einschränkungen bei der Suchmaschinen-Vermarktung sorgten für Aufruhr. Die Aktie verzeichnete einen Rückgang und investoren stehen vor großen Unsicherheiten.
Forderungen des DoJ: Radikale Änderungen gefordert
Das DoJ wirft Alphabet vor, ein illegales Monopol auf den Märkten für Suchmaschinen und digitale Werbung zu betreiben. In einem richtungsweisenden Urteil wurde Google schuldig gesprochen, durch exklusive Vereinbarungen mit Browsern und Hardware-Herstellern Wettbewerber systematisch zu behindern. Das DoJ fordert als Konsequenz:
- Aufspaltung von Chrome und Android: Chrome, der weltweit meistgenutzte Browser, soll verkauft werden, um anderen Suchmaschinen-Anbietern gleiche Chancen zu bieten.
- Einschränkung von Zahlungen für voreingestellte Suchmaschinen: Alphabet investierte 2022 geschätzt 20 Milliarden USD, um auf Plattformen wie Safari als Standardsuchmaschine präsent zu sein.
- Freigabe von Daten und Technologien: Google soll Mitbewerbern Zugang zu seinem Suchindex sowie Werbedaten gewähren.
Diese Forderungen könnten tiefgreifende Auswirkungen auf Googles Geschäft haben und die Dynamik in den betroffenen Märkten massiv verändern.
Alphabet Aktie Chart
Was bedeutet ein Chrome-Verkauf?
Eine mögliche Aufspaltung von Chrome wird kontrovers diskutiert. Chrome dominiert den Browsermarkt mit einem geschätzten Anteil von 67 %, während Safari auf 18 % kommt. Der Verlust von Chrome würde Alphabet empfindlich treffen, da die Integration von Such- und Browserdaten ein wichtiger Wettbewerbsvorteil ist. Sollte das DoJ durchsetzen, dass Chrome an einen Wettbewerber verkauft wird, würde dies den Einfluss von Google auf den Browsermarkt stark schmälern.
Doch es gibt auch eine optimistische Perspektive: Ein Ende der Zahlungen für Standardsuchmaschinen könnte Alphabet Kosten sparen. Allein die Vereinbarung mit Apple belastete 2022 die Bruttomarge erheblich. Sollten Nutzer in Zukunft selbst entscheiden können, welche Suchmaschine sie bevorzugen, dürfte Google von seiner starken Markenbindung profitieren.
YouTube als Hoffnungsträger
Inmitten der regulatorischen Herausforderungen könnte YouTube eine Schlüsselrolle spielen. Die Plattform wächst weiterhin stark und gilt als eines der wertvollsten Assets von Alphabet. Jüngste Entwicklungen, wie geplante Einschränkungen für andere Social-Media-Plattformen, könnten YouTube sogar Vorteile verschaffen. In Australien wird beispielsweise diskutiert, den Zugang zu TikTok und Instagram für Jugendliche unter 16 Jahren zu begrenzen. YouTube, das als Bildungsplattform anerkannt wird, wäre davon nicht betroffen.
Ein solcher Vorteil könnte Alphabet helfen, Werbeeinnahmen zu stabilisieren und Marktanteile zurückzugewinnen. Insbesondere durch das Shorts-Format ist YouTube gut positioniert, um junge Zielgruppen anzusprechen.
Wettbewerb im KI-Zeitalter: OpenAI als neuer Rivale?
Ein weiterer Faktor, der Alphabet unter Druck setzt, ist die wachsende Konkurrenz durch OpenAI. Gerüchten zufolge plant das Unternehmen die Einführung eines eigenen Browsers, der ChatGPT integriert und direkt mit Chrome konkurrieren könnte. OpenAI hat sich als Marktführer im Bereich generative KI etabliert und könnte Nutzer mit einer innovativen Kombination aus Suchmaschine und KI-Tools ansprechen.
Für Alphabet bedeutet dies, dass es nicht nur regulatorische Hürden, sondern auch eine zunehmend kompetitive Landschaft meistern muss. Die Entwicklung von Gemini, Googles Antwort auf ChatGPT, wird hier eine Schlüsselrolle spielen.
Alphabet bleibt finanziell stabil
Trotz der aktuellen Unsicherheiten bleibt Alphabet finanziell solide. Im dritten Quartal 2024 erzielte das Unternehmen einen freien Cashflow von 17,6 Milliarden USD. Zudem ist die Bewertung der Aktie im Vergleich zu anderen Technologiegiganten wie Meta oder Apple attraktiv. Mit einem KGV von etwa 18,6 liegt Alphabet unter dem Branchendurchschnitt, was auf ein gewisses Sicherheitsnetz hinweist.
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