Goodyear-Aktie: Die blanke Hoffnung!

Gute Nachrichten gibt es bei Goodyear leider immer noch nicht zu vermelden. Wie das Unternehmen den Anteilseignern mitteilte, waren die Umsätze in Europa und Nordamerika zuletzt weiter rückläufig. Zwar gelang es mit etwas Mühe, im dritten Quartal die Gewinnzone zu erreichen. Doch die Erwartungen der Analysten konnten damit nicht getroffen werden.

Trotz enttäuschender Zahlen konnte die Goodyear-Aktie sich am Dienstag um 5,56 Prozent bis auf 11,88 Euro verbessern. Ausschlaggebend dafür sind aber weniger fundamentale als charttechnische Überlegungen. Das Papier wurde nach ernüchternden Zahlen im zweiten Quartal bereits heftig abgestraft und verlor zeitweise um mehr als 20 Prozent an Wert.

Goodyear: Eine gefährliche Wette

Einige Beobachter sprechen nun davon, dass hier die Talsohle schlicht erreicht sei und auch weitere Enttäuschungen bereits als eingepreist gelten dürfen. Einfach ausgedrückt wird die Goodyear-Aktie von der Hoffnung auf die Wende angetrieben. Daraus ergeben sich kurzfristig ansehnliche Kursaufschläge, welche aus Anlegersicht aber nicht überzubewerten sind.

Es bleiben unzählige Baustellen im Konzern und die schwächelnde Wirtschaft ist nur eine davon. Auch geringe Margen sind weiterhin ein großer Belastungsfaktor und es fehlt momentan noch an einer überzeugenden Aussicht dafür, wie dies in absehbarer Zeit überwunden werden soll.

Es wird nicht einfacher

Der Reifenhersteller soll an dieser Stelle nicht künstlich schlechtgeredet werden und Optimisten mögen damit urteilen, dass sich hinter dem Unternehmen grundsätzlich ein sehr solides Geschäftsmodell verbirgt. Nüchtern betrachtet fehlt es momentan aber nahezu vollständig an Wachstumsimpulsen. Damit fällt es auch schwer, überzeugende Argumente für ein Investment zu finden. Eine niedrige Bewertung allein ist letztlich noch keine durchdachte Anlagestrategie. Es bleibt daher nach wie vor der Verbleib auf der Seitenlinie zu empfehlen.