Liebe Leser,
Nel Asa steht als Wasserstoff-Unternehmen unverändert im Fokus der Märkte. Die Aktie hat zeitweise einen immensen Abwärtslauf im vergangenen Börsenjahr hingelegt. Aktuell geht es für Nel Asa wieder aufwärts. Dazu ist eine Auffälligkeit im Kursverlauf zu identifizieren, die in der vergangenen Woche jenseits der normalen Aktienkurse für Aufregung hätte sorgen können. Der Kurs selbst gab am Freitag im Börsenhandel der zurückliegenden Woche noch einmal minimal nach, schaffte es aber, sich bei 1,40 Euro zu stabilisieren. Dies gilt als bedeutendes Signal, das zumindest die Charttechnik am Markt für eine besonders aussagekräftige Entwicklung im Vergleich zu Plug Power oder Ballard Power, der Konkurrenz, hält.
Nel Asa: Was ist da los?
Nel Asa ist in der zurückliegenden Woche insgesamt um -4 % nach unten durchgesackt. Der Titel hält sich in den vergangenen vier Wochen allerdings noch sehr stark. Nun wird es interessant.
Die Aktie ist an der Heimatbörse in der norwegischen Hauptstadt Oslo, besonders stark in Bezug auf Optionen gehandelt worden. Der Handel ist nach Auskunft des Datendienstleisters Bloomberg im Vergleich zum 20-Tage-Schnitt um das über 45fache gestiegen. Es wurden also mehr als 45 mal mehr Optionsscheine als Hebelpapier gehandelt als in der kurzfristigen Sicht zu erwarten wäre.
Dabei haben sich die Käufer auf der Long-Seite positioniert, setzen also auf steigende Kurse. Nach Angaben der Agentur wurden fast nur Calls als Order aufgegeben – auf der Gegenseite gibt es entsprechend natürlich Händler, die im selben Volumen dagegen halten, aber nicht initial -, sodass der Markt jedenfalls bezogen auf die Erkenntnisse aus dem Optionsschein-Geschäft offenbar an steigende Kurse glaubt. Wenn der Indikator die einzige Beurteilungsgrundlage wäre, müsste sogar unterstellt werden, der Markt sieht eine Kursexplosion voraus.
Allerdings basierte der Handel mit den Long-Hebelpapieren nicht auf einer neuen, am Markt verfügbaren Nachricht. Vielmehr gab es überhaupt keine bedeutenden, impulsgebenden Nachrichten, die hätten gehandelt werden können. Es gab keine Zahlen, die Auskunft über die wirtschaftliche Situation geben könnten, es wurden keine Nachrichten über neue Aufträge o.dgl. an den Markt gebracht.
Entweder die Aktie ist nun auf dem Weg, von Spekulanten aufgekauft zu werden, es gibt ein spektakuläres Bewertungsmodell oder es flossen Insider-Informationen als Grundlage dieser Einschätzungen und Geschäfte.
Das Chartbild jedenfalls spricht nicht für eine Kursexplosion, sondern für einen zumindest zuletzt immerhin ordentlichen Anstieg.
Die Kursdaten zeigen, dass die Notierungen innerhalb der vergangenen Wochen mit diesen Bewegungen einen zuvor deutlichen Kursabschlag zumindest zum Teil wieder wettmachen konnten (und damit im Vergleich zur Konkurrenz einen erheblichen Aufschlag schafften – bzw. sich an die Spitze der Pure-Wasserstoff-Unternehmen, die im Fokus der Beobachtung stehen, setzten).
Die Kursperformance der Nel ASA-Aktie
Wenn Insider-Informationen ausgeschlossen werden, sind die spekulativen Elemente derzeit offenbar vorwiegend die Motivation für den massiven Optionsschein-Kauf. Insider-Geschäfte von führenden Figuren aus dem operativen oder aus dem überwachenden Segment müssen gemeldet werden, diese sind hier zumindest nicht auffallend. Gerüchte, die von Dritten gehandelt würden, sind zumindest nicht bekannt.
Insofern bleibt nur der spekulative Trend als Impulsgeber – die Märkte setzen auf die Nr. 1 dieser Branche unter den beobachteten Titeln. Die Aktie hat dabei als letzte verfügbare größere Information die Zusammenarbeit mit dem US-Giganten General Motors bekannt gegeben. Diese allerdings generiert zumindest keine beauftragten Umsätze, die in den Kurs einfließen könnten.
Daher gilt: die derzeitige relative Nachfrage im Vergleich zu Plug Power oder Ballard Power basiert auf dem starken Trend, den die Aktie aus sich heraus realisiert hat. Immerhin haben in den vergangenen Wochen auch institutionelle Investoren reagiert. So hat das Research-Haus Jefferies vor gut drei Wochen die Aktie auf der Einstufung „Buy“ belassen und als Kursziel dafür 19 NOK ausgegeben. Dies sind etwa 1,90 Euro und damit potenzielle Kursgewinne in Höhe von mehr als 30 %.
Die Aktie hat zuletzt allerdings tatsächlich einen starken charttechnischen Trend etabliert. Der Wert hat dabei die Marke von 1,40 Euro überwunden, die zuvor als massiver Widerstand galt und Unterstützungen bieten kann. Dies ist auch der Grund, weshalb – wie eingangs gezeigt – die Verteidigung der Linie am Ende der vergangenen Woche als gutes Signal der charttechnischen Analysten galt.
Wenn die Notierungen unter diese Marke rutschen, ist dies noch kein Signal für einen massiven Abwärtstrend. Nur sind dann erst Haltelinien bei etwas weniger als 1,30 Euro zu vermuten. Insofern würde die Situation rund um Nel Asa etwas heikler werden.
Stärke bezieht der Titel immerhin daraus, dass er in den vergangenen sechs Monaten seit Frühsommer sogar einen Aufschlag in Höhe von über 10 % realisierte und damit ein bis dato unter dem Strich starkes zweites Halbjahr vorweisen kann. Seit Jahresanfang liegt Nel Asa nur noch gut -14 % hinten, was im Vergleich zur Konkurrenz weiterhin als ordentlicher Wert gelten kann.
Aus der Perspektive der technischen Analysten hält Nel Asa zumindest formal auch noch den Aufwärtstrend. Die 100-Tage-Linie, die den mittelfristigen Trend abbilden soll, ist aktuell noch gut 4 % entfernt. Der GD200 bei 1,40 Euro ist verteidigt worden, womit auch der langfristige Trend formal stabil geblieben ist. Selbst der GD50, der als kurzfristiger Indikator gelten kann, ist mit einem Abstand von gut 11 % noch immer ein positives Kriterium.
Daher gilt unter dem Strich, dass der starke Handel der Calls zumindest aus Sicht der Trend-Analysten spekulativ nachvollziehbar ist.
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