Goldman Sachs gehört zu den einflussreichsten Investmentbanken der Welt. Wenn dort eine Marktprognose veröffentlicht wird, hört die Finanzwelt genau hin. In einer aktuellen Analyse ordnet Chefstratege Peter Oppenheimer die aktuelle Börsenlage als „ereignisgetriebenen Bärenmarkt“ ein – mit einer möglichen Dauer von rund acht Monaten. Klingt nach Durchatmen. Doch es gibt einen Haken.
Drei Arten von Bärenmarkt – nicht alle sind harmlos
Laut Goldman Sachs lassen sich Bärenmärkte in drei Kategorien einteilen: strukturell, zyklisch und ereignisgetrieben. Strukturelle Bärenmärkte sind die schlimmsten. Sie entstehen durch tiefgreifende Ungleichgewichte – wie 1929 oder 2008 – und dauern im Schnitt dreieinhalb Jahre bei Einbrüchen von bis zu 60 Prozent.
Zyklische Bärenmärkte sind meist das Resultat steigender Zinsen, einbrechender Gewinne und bevorstehender Rezessionen. Auch sie haben es in sich: rund zwei Jahre Dauer, etwa 30 Prozent Minus.
Deutlich kürzer, aber nicht minder heftig verlaufen laut Oppenheimer die sogenannten Event-Bärenmärkte. Diese entstehen durch Schocks wie Pandemien, Kriege oder – wie aktuell – durch geopolitische Maßnahmen wie massive Zölle. Sie dauern im Schnitt nur acht Monate, verursachen aber ebenfalls Verluste um die 30 Prozent.
Zölle als Auslöser – und Vorbote?
Die jüngste Eskalation im Handelskonflikt zwischen den USA und China sieht Goldman als klassisches Beispiel für einen eventgetriebenen Börseneinbruch. Noch stuft Oppenheimer die Lage nicht als strukturell oder zyklisch ein. Doch das könne sich schnell ändern.
Sollte der wirtschaftliche Schaden tiefer greifen und eine Rezession folgen, könnte der aktuelle Schock in eine langfristige Abwärtsbewegung übergehen. Eine solche Entwicklung wäre deutlich schwerer abzufedern – und würde Anleger über Jahre beschäftigen.
Prognosen mit Unsicherheit
Goldman bleibt in seiner Einschätzung vorsichtig. Die klare Einordnung eines Bärenmarktes ist rückblickend einfacher als in der Gegenwart. Die aktuelle Schwäche könnte also tatsächlich „nur“ ein kurzer Rücksetzer sein – oder der Beginn eines anhaltenden Abwärtstrends.
Oppenheimer mahnt zur Wachsamkeit. Denn je länger der Handelsstreit anhält und je stärker die realwirtschaftlichen Folgen ausfallen, desto größer wird die Gefahr, dass aus dem temporären Schock ein strukturelles Problem wird.
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