Der Goldpreis zeigt derzeit eine stabile Entwicklung in einem engen Korridor, was die Spannung vor der Entscheidung der US-Notenbank Fed erhöht. Die jüngste Bewegung spiegelt den Fokus auf geldpolitische Entscheidungen wider. Experten richten ihre Prognosen auf mögliche Kursveränderungen, da die Marktteilnehmer auf klare Signale aus den USA warten. Investoren bewerten die Situation mit Blick auf mögliche Chancen. Aber die Frage ist auch: wo könnte der Goldpreis in 10 Jahren stehen?
Wo wird der Goldpreis in 10 Jahren stehen? Diese Frage an sich ist nur schwierig zu beantworten. Denn die Bewertung und Prognostizierung von Börsenkursen auf so lange Sicht ist äußerst komplex. Gesichert kann ohnehin kaum jemand aussagen, wo der Goldpreis in 10 Jahren stehen wird. Um der Frage an sich überhaupt nachzugehen, bedienen wir uns einer Vereinfachung: Wird der Goldpreis in 10 Jahren höher oder niedriger als heute liegen?
Gold – eine sichere Anlageform seit Jahrtausenden
Mit dieser Frage kann leichter gearbeitet werden. Wie bei allen Anlageformen unterliegt auch Gold einer gewissen Preisschwankung. Diese Schwankung ist von vielen Faktoren abhängig. In Zeiten von globalen Krisen sehen wir unter anderem einen Anstieg des Preises von Gold (und teilweise auch anderen Edelmetallen). Denn die Menschen vertrauen mehr oder minder seit der Entdeckung von Gold auf dessen Dauerhaftigkeit als Anlageform. Selbst im Mittelalter war das Edelmetall höchst begehrt. Nicht umsonst horteten Kaiser und Könige ganze Schatzkammern voller Goldmünzen.
Gold gilt auch als wertbeständig. Weitaus beständiger als Papiergeld. Denn die Annahme, dass Papiergeld einen dauerhaften, konstanten Wert besitze, ist nichts als eine Illusion. Sehen wir doch nur den Verlauf des Wertes mancher Währungen an (z.B. Türkische Lira oder venezolanischer Bolívar). Aber auch das wohl populärste Währungspaar im Forexhandel, EUR/USD, unterliegt massiven Wertschwankungen. Gold hingegen, historisch betrachtet, unterliegt einem – wenn auch schleichenden – konstanten Wertgewinn.
Gold wertbeständiger als Papiergeld?
Ein weiteres Beispiel zu „Gold versus Papiergeld“ ist in der Finanzkrise 2008 zu finden. Gold galt sehr schnell – und einmal mehr – als sichere Anlageform. Dies ließ den Preis an der Börse natürlich steigen. Der Goldpreis erreichte 2011 schließlich einen Höchstwert von rund 1.895 US-Dollar pro Unze. Bis Ende 2015 folgte ein Preisverfall des Goldes auf ca. 1.045 US-Dollar. Zu aktueller Stunde steht der Goldpreis bei rund 2.645 USD pro Unze. Wir sehen also, dass das Edelmetall wieder stetig an Wert gewonnen hat. Im Übrigen sei erwähnt, dass der Goldpreis im Jahr 2001 noch bei rund 276 US-Dollar lag.
Dieser stetige Wertgewinn ist für Anleger das überzeugende Argument für Investitionen in Gold, aber auch Silber. Gerade in wirtschaftlichen Krisenzeiten häufen die Menschen Vorräte an Gold an. Ganz einfach zum Schutz vor Inflation und Wertverlust des Geldes. Der Preisverfall nach der Finanzkrise von 2008 ist hierbei logisch zu erklären: Die Ersparnisse wurden aufgelöst, da sich die wirtschaftliche Lage entspannte. Zudem mag es so sein, dass viele Anleger glaubten, dass die Spitze des Goldpreises erreicht sei und Gewinne mitnahmen. Die Dauerhaftigkeit, Wertbeständigkeit und gute Handelbarkeit von Gold allerdings milderte den Preisverfall ab und der Kurs steigt wieder gewohnt schleichend.
Ist das beliebte Edelmetall also eine Art „Krisenwährung“?
Ja, Gold gilt als Krisenwährung. Der sichere Hafen für Anleger, wenn andere Bereiche mit Wertverlust drohen, sozusagen. Christoph Weigl, Wirtschaftshistoriker und Unternehmensberater, sagt hierzu beispielsweise: „Gold war schon immer eine Notwährung. Es hat seinen Wert bislang nie ganz verloren.“ Eine tragende Rolle spiele hierbei der intrinsische Wert des Goldes. Denn Gold ist selten und der Abbau des Edelmetalls kostet große Arbeitsleistung für Mensch und Maschinen.
Für Anleger interessant dürfte auch sein, dass Gold als Anlageform sehr einfach zu verstehen ist. Anders als bei Derivaten oder Zertifikaten zum Beispiel, ist der Goldpreis leichter nachzuvollziehen. Zudem muss nicht mal zwangsläufig in den Kurs des Goldes an der Börse investiert werden. Im Grunde reicht es das Edelmetall in Form von Unzen im Tresor oder auf der Bank liegen zu haben und den Goldpreis nur gelegentlich mal zu verfolgen.
Alles hat Vor- und Nachteile
Natürlich hat das Gold bei all seinen Vorteilen auch Nachteile. Anders als bei Aktien beispielsweise, sind Gewinne beim Gold lediglich über steigende Goldpreise zu erzielen. Es gibt keine Dividende und auch keine Zinserträge. Gewinne werden so lediglich durch günstiges Kaufen und teures Verkaufen erzielt. Wer also das schnelle Geld durch eine Anlageform sucht, ist beim Gold womöglich falsch. Wenngleich gesagt sei, dass vor allem an der Börse mitunter auch größere Schwankungen des Goldpreises (selbst Intraday) zu beobachten sind. Prozentual höhere Chancen bestehen bei Silber: der Silberpreis in 10 Jahren.
Nun, da wir erörtert haben, wie stabil Gold als Anlageform ist, können wir uns ein wenig dem tatsächlichen Investieren in das Edelmetall widmen. Wer Gold kaufen will, der bezahlt am Ende US-Dollar. Denn das ist die Währung, in der Gold an den internationalen Börsen gehandelt wird. Das bedeutet, dass beim Kauf des Goldes nicht nur der Goldpreis beobachtet werden sollte, sondern eben auch ein gewisses Währungsrisiko beachtet werden sollte.
Anleger sollten beim Goldkauf nicht nur den Goldpreis beachten
Stellen Sie sich vor, der Euro-Dollar-Kurs liegt bei 1,13. Zu gut deutsch: 1 Euro entspricht 1,13 US-Dollar. Kostet eine Unze Gold ca. 1.300 US-Dollar, so müssen in Euros rund 1,151 investiert werden. Gleiches gilt auch für den Verkauf. Der Preis wird abermals in US-Dollar ermittelt. Würde ein Euro jetzt nur noch 1,10 US-Dollar Wert sein, würde die Anlage in eine Unze Gold nur noch einem Wert von ca. 1.226 US-Dollar entsprechen. Der Goldpreis selbst bleibt in diesem Beispiel jeweils derselbe. Als Schlussfolgerung lässt sich also festhalten, dass der Kauf von Gold als Unze auch mit einem gewissen Währungsrisiko durch den US-Dollar einhergeht.
Am Ende kann zusammengefasst werden, dass Gold heute nach wie vor als sichere Anlageform gilt. Gold ist nie wirklich „gecrasht“ und unterliegt einem schleichenden, aber stetigen Preisgewinn. Vor allem in Krisenzeiten kaufen Menschen Gold, um sich vor Wertverlusten der eigenen Währung zu schützen. Dadurch steigt der Goldpreis an (höhere Nachfrage). Entspannen sich Krisenzeiten, ist mit einem zeitweiligen Preiseinbruch zu rechnen.
Wo steht denn nun der Goldpreis in 10 Jahren?
Wo der Goldpreis in 10 Jahren steht, ist rein preislich nur sehr schwer zu prognostizieren. Allgemein sind Prognosen über solch lange Zeiträume nur schwierig überhaupt abzugeben und kommen zudem mit einer erheblichen Portion Spekulation daher. Ob der Goldpreis höher oder niedriger als heute liegt jedoch, das kann zumindest vom heutigen Zeitpunkt, und unter Berücksichtigung historischer Daten, abgeleitet werden. Der Tagespreis von Gold stieg über die letzten 10 Jahren nahezu beständig an.
Dieser schleichende Wertgewinn bei den Tagespreisen dürfte auch in den kommenden Jahren und Jahrzehnten anhalten. Zumindest gibt es aus rein fundamentaler und technischer Sicht keine Anzeichen, dass der Goldpreis massiv abstürzt. Die globale Gemeinschaft steht vor vielen Herausforderungen. Politisch als auch wirtschaftlich. Mit Krisen ist dabei (leider) zu rechnen. Und Krisen bedeuten in erster Linie beschleunigte Preisgewinne beim Gold. Daher kann mit gewissen Vorbehalten prognostiziert werden, dass der Goldpreis in 10 Jahren höher liegen wird als heute.
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