Global Payments und American Express mit Milliardendeals

Milliardendeals und Premium-Strategien: Wie Global Payments und American Express den FinTech-Sektor neu definieren

Auf einen Blick:
  • Global Payments setzt auf Größe: Warum die Übernahme von Worldpay den Zahlungsmarkt verändern wird
  • Fokus auf Händlerlösungen: Der strategische Umbau bei Global Payments und seine Risiken
  • American Express überzeugt mit starkem Quartal und wachsender Beliebtheit bei jungen Kunden
  • Zwischen Konsolidierung und Innovation: Was die aktuellen Entwicklungen für FinTech-Investoren bedeuten

Guten Morgen liebe Leserinnen und Leser,

willkommen zu einer neuen Ausgabe von Money Trail!

Jeden Samstag teile ich mit Ihnen die spannendsten Aktien- und Finanzstorys der Woche.

Mein Name ist Felix Baarz, und ich bin seit über 15 Jahren als Wirtschaftsjournalist tätig.

Mit meiner Erfahrung als Reporter für internationale Finanzmärkte, unter anderem von der Wall Street in New York, möchte ich Ihnen fundierte Einblicke und Orientierung in einer immer komplexeren Finanzwelt bieten.

Mein Ziel ist es, Ihnen komplexe Themen einfach und klar zu erklären, damit Sie informierte Entscheidungen treffen können.

In der heutigen Ausgabe beschäftigen wir uns mit zwei Schwergewichten der Finanzwelt:

Dem bislang größten FinTech-Deal des Jahres – der Übernahme von Worldpay durch Global Payments – sowie den aktuellen Quartalszahlen des Premium-Kreditkartenanbieters American Express.

Beide Entwicklungen werfen ein spannendes Licht auf die zukünftige Dynamik im Zahlungsverkehr und Kreditkartensektor.

Global Payments übernimmt Worldpay: Eine Milliardenwette auf die Zukunft des Zahlungsverkehrs

American Express Aktie Chart

Mit der Ankündigung, den Zahlungsdienstleister Worldpay für rund 24,25 Milliarden US-Dollar zu übernehmen, sorgt Global Payments derzeit für großes Aufsehen. Die Transaktion markiert nicht nur den größten FinTech-Deal des Jahres, sondern steht exemplarisch für die zunehmende Konsolidierung in einem Markt, der sich durch technologischen Wandel und neue Wettbewerber rasant verändert.

Das Besondere: Die Übernahme ist Teil eines komplexen Drei-Parteien-Deals. Zeitgleich trennt sich Global Payments von seinem Geschäftsbereich Issuer Solutions, der für 13,5 Milliarden US-Dollar an Fidelity National Information Services (FIS) veräußert wird.

Damit positioniert sich das Unternehmen als fokussierter Anbieter von sogenannten „Merchant Solutions“ – also Zahlungsabwicklungen für Händler.

Worldpay gehört mit über 6 Millionen Kunden und einer jährlichen Transaktionsverarbeitung von rund 4 Billionen US-Dollar zu den globalen Schwergewichten im Zahlungssektor.

Durch die Übernahme steigt Global Payments nicht nur zum größten Anbieter von Händlerlösungen in den USA auf – das Unternehmen erwartet zudem Synergien von 600 Millionen US-Dollar auf der Kostenseite sowie zusätzliche 200 Millionen Dollar an Umsatzpotenzial.

Doch trotz der beeindruckenden Dimensionen reagierten die Märkte verhalten: Während die Aktie von FIS nach der Ankündigung um 9 % zulegen konnte, verlor die von Global Payments rund 18 %. Der Grund: Die Integration eines Unternehmens dieser Größenordnung ist anspruchsvoll – insbesondere vor dem Hintergrund bereits erfolgter Umstrukturierungen. Analysten warnen vor möglichen Kundenabwanderungen sowie operativen Herausforderungen.

Langfristig stellt die Übernahme dennoch eine klare strategische Weichenstellung dar: Global Payments will seine Position im wachstumsstarken Online-Handel sowie im digitalen Zahlungsverkehr festigen.

Zugleich sendet der Deal ein Signal an den Wettbewerb – insbesondere an FinTechs wie Square, Clover und Toast, die mit spezialisierten Lösungen Marktanteile gewinnen. Es ist gut möglich, dass wir in den kommenden Jahren weitere Zusammenschlüsse dieser Größenordnung sehen werden.

Ein Zusammenschluss von Stripe und Adyen? Nicht ausgeschlossen.

American Express überzeugt mit starker Quartalsbilanz und klarer Wachstumsstrategie

American Express Aktie Chart

Während Global Payments auf strukturelle Veränderungen setzt, liefert American Express beeindruckende Zahlen für das erste Quartal 2025. Mit einem Umsatzwachstum von 7 % auf 17 Milliarden US-Dollar und einem Gewinn je Aktie von 3,64 US-Dollar übertraf der Kreditkartenriese die Erwartungen der Analysten deutlich. Das operative Ergebnis stieg um 9 %, was unter anderem dem konsequenten Aktienrückkaufprogramm zu verdanken ist.

Besonders bemerkenswert: American Express konnte nicht nur seine traditionellen Premium-Kunden halten, sondern verzeichnete auch starkes Wachstum bei jüngeren Zielgruppen. Millennials und Gen Z machen mittlerweile 35 % des gesamten US-Kartengeschäfts aus – Tendenz steigend. Gerade diese demografischen Gruppen zeigen überdurchschnittlich hohe Ausgaben und stabile Kreditprofile, was das Unternehmen langfristig widerstandsfähiger gegen Konjunkturschwankungen macht.

Auch international konnte American Express punkten: Der Bereich „International Card Services“ legte beim Gewinn um 51 % zu, während das Abrechnungsvolumen (FX-bereinigt) um 13 % stieg. Damit zeigt sich, dass die Wachstumsstrategie außerhalb der USA greift – insbesondere in Märkten, in denen American Express bisher geringere Marktanteile hatte.

Weniger erfreulich entwickelte sich dagegen das Geschäft mit Firmenkunden. Zwar stiegen die Umsätze um 7 %, der operative Gewinn sank jedoch um 5 %.

Der Grund: deutlich höhere Ausgaben, unter anderem für Kundenbindungsprogramme. Das Wachstum im Commercial-Bereich bleibt verhalten, was auf eine gewisse Zurückhaltung bei Unternehmensausgaben hinweist.

Trotz dieser punktuellen Schwächen bleibt das Gesamtbild überzeugend. Die Kreditqualität ist stabil, die Rückstellungen für Zahlungsausfälle wurden sogar um 9 % reduziert. Das Unternehmen verfügt mit einer CET1-Kapitalquote von 10,7 % über eine solide Kapitalbasis und kehrte im Quartal 1,3 Milliarden US-Dollar an die Aktionäre zurück – davon 700 Millionen durch Rückkäufe und 600 Millionen über Dividenden.

Premium-Strategie als Erfolgsgarant: Warum American Express weiter überzeugt

American Express profitiert von einem Geschäftsmodell, das sich zunehmend als robust gegenüber wirtschaftlicher Unsicherheit erweist.

Die hohe Zahlungsbereitschaft für Premiumkarten (die Kartengebühren stiegen um 18 % auf 2,3 Milliarden US-Dollar) sorgt für stabile, margenstarke Einnahmen. Diese „Abonnement-artige“ Ertragsquelle macht mittlerweile 14 % des Gesamtumsatzes aus – mehr als eine Verdopplung seit 2017.

Gleichzeitig setzt das Unternehmen verstärkt auf Technologie: Mit der Übernahme des Expense-Management-Startups Center ID baut American Express sein B2B-Angebot weiter aus. Auch strategische Partnerschaften – etwa mit dem Sicherheitsanbieter CLEAR – tragen dazu bei, das Leistungsversprechen für Premiumkunden zu erweitern.

Der Ausblick bleibt positiv: Das Management bestätigt seine Jahresziele von 8–10 % Umsatzwachstum und einem Gewinn je Aktie zwischen 15,00 und 15,50 US-Dollar. Analysten sehen – trotz jüngster Kursverluste – ein Potenzial von bis zu 23 % beim aktuellen Aktienkurs. In einem wettbewerbsintensiven Markt bleibt American Express damit ein verlässlicher Anker für Qualitätsinvestoren.

FinTech in Bewegung: Konsolidierung, Spezialisierung und technologische Offensive

Sowohl der Megadeal von Global Payments als auch die solide Performance von American Express zeigen: Die Finanzbranche ist im Umbruch. Einerseits sehen wir eine zunehmende Konsolidierung, wie sie durch die Übernahme von Worldpay deutlich wird. Große Anbieter suchen nach Skaleneffekten, um sich gegen agile FinTech-Konkurrenten zu behaupten.

Andererseits zeigt American Express, dass auch etablierte Unternehmen durch konsequente Digitalisierung, Premiumpositionierung und strategische Partnerschaften erfolgreich wachsen können – selbst in einem volatilen Marktumfeld.

Für Anlegerinnen und Anleger bedeutet das: Der Zahlungsverkehrssektor bleibt spannend. Wer bereit ist, Risiken abzuwägen und langfristig zu denken, findet hier sowohl dynamische Wachstumsmöglichkeiten als auch solide Qualitätswerte.

Ich freue mich, wenn Sie auch nächste Woche wieder dabei sind – wenn es heißt: Money Trail – Ihr Kompass in der Welt der Finanzen.

Herzliche Grüße

Felix Baarz

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