Geely: Auf der Jagd!

Der Erfolg des aufstrebenden Autobauers Geely ist auch eng verknüpft mit den zahlreichen Fachkräften, die der Konzern in den letzten Jahren rund um den Globus von führenden Branchenvertretern abgeworben hatte.

Nun äußerte sich mit Ulrich Schmalohr ein führender Geely-Manager zu seinen Beweggründen für einen Wechsel zu den Chinesen, wie der staatliche Auslandsrundfunk Chinas, CRI, kürzlich berichtete. Der Deutsche ist seit 2017 beim Autohersteller als „Vice President Geely Auto“ tätig. Zuvor bekleidete er führende Positionen bei Ferrari, General Motors und Opel.

Schmalohr: Geely bietet lukrative Entwicklungschancen

Schmalohr begründete seinen Wechsel zu Geely mit den Entwicklungschancen des Konzerns. „Nun bin ich bei Geely für die Entwicklung einer neuen Plattform für Elektroautos zuständig. Diese Arbeit ist für mich voller Charme“, sagte er zum CRI. „Geely ist ein sich schnell entwickelndes chinesisches Unternehmen und hat seinen Markt mit einer überraschenden Geschwindigkeit nach Europa, Amerika und in die Welt erweitert.“ Zudem wolle Geely „etwas für die Welt tun“. Auch dies sei „ein Grund für meine Entscheidung für Geely“, so der Diplom-Ingenieur, der seit insgesamt 30 Jahren in der Autoindustrie tätig ist.

Geht es nach Geely-Chef Li Shufu, sei die Unternehmenskultur für internationale Fachkräfte wie Schmalohr attraktiv. „Wir sind dabei, eine internationale Unternehmenskultur zu schaffen. Alle Mitarbeiter arbeiten gemeinsam an einem Ziel“, betonte der Konzerngründer. „Sie wollen Erfolge für das Unternehmen erzielen und gemeinsam teilen. Die Staatsangehörigkeit, Sprache, ein unterschiedlicher Kulturhintergrund oder Glaube spielen dabei keine Rolle.“

Neue Fachkräfte in Aussicht

Laut Li Shufu werde man auch weiterhin weltweit Fachkräfte anwerben. Nur so könne man bei der Entwicklung von neuen Technologien Schritt halten. „Geely muss bei der Entwicklung seiner Produkte nicht nur die Nachfrage Chinas, sondern auch die der USA und Europas berücksichtigen“, konstatierte der Unternehmer.

„Darauf muss das Forschungs- und Entwicklungszentrum in Hangzhou großen Wert legen. Nun arbeiten hier rund 8.000 Ingenieure. Mit den Ingenieuren von Volvo hat Geely weltweit insgesamt rund 20.000 Ingenieure. Diese Zahl soll sich in Zukunft weiter erhöhen. Viel Forschungs- und Entwicklungsarbeit soll hier gemacht werden, um mit der weltweiten technologischen Entwicklung Schritt zu halten.“

Strategie zahlt sich aus

Zur Einordnung: Geely hatte offenbar mit dieser Strategie zuletzt Erfolg. So konnte der Konzern im vergangenen Jahr summa summarum 1,25 Millionen Autos absetzen und damit ein Plus von rund 60 Prozent gegenüber dem Vorjahreswert erreichen. Damit belegte Geely Rang 1 unter den chinesischen Automarken. Im traditionell von ausländischen Produzenten beherrschten Heimatmarkt konnte man zuletzt nach VW und General Motors immerhin zur Nummer 3 aufsteigen.

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