Geely: Angriff auf BYD?

BYD ist auf dem Markt für Elektrobusse nach eigenem Bekunden der weltweite Marktführer. In den vergangenen Wochen konnte der chinesische Fahrzeug- und Batteriehersteller regelmäßig neue Auslieferungen verkünden, zuletzt nach Schweden, Spanien und erstmals auch nach Argentinien. Konkurrent Geely, im Pkw-Markt weit vor BYD platziert, ist bei Bussen hingegen noch ein kleiner Fisch. Das soll sich aber offenbar ändern: Der Fahrzeugbauer bläst zum Angriff – mit einer Doppelstrategie.

Zehn Minuten Tanken für 500 Kilometer

Laut internationaler Medienberichte hat die Geely New Energy Commercial Vehicle Group jetzt neue Stadtbusse vorgestellt. Diese werden entweder rein elektrisch oder alternativ mit Brennstoffzellen-Technologie angetrieben. Insbesondere der mit Wasserstoff betriebene F12 scheint dabei im Fokus zu stehen. Laut der Tageszeitung Nikkei nehme das Unternehmen ab sofort Bestellungen für den Bus, der unter der Marke Yuan Cheng vertrieben wird, im Inland an. Auch Fuhrparkmanagement- und Finanzierungsdienstleistungen gehören demnach zum Service. Es sei das erste Brennstoffzellenfahrzeug des Unternehmens, heißt es. Nach Geely-Angaben könne der Bus nach zehn Minuten Wasserstofftanken 500 Kilometer weit fahren.

Geely will die Führung im Segment

Laut des Berichts erfolge die Einführung des F12 kurz nach der Ankündigung von Toyota im April, die Beijing Automotive Group (BAIC) mit Brennstoffzellenausrüstung und Wasserstofftanks für Busse zu beliefern. Daimler-Partner Geely wolle die Führung auf dem Gebiet der Brennstoffzellenantrieb übernehmen, da die chinesische Regierung Alternativen zu konventionellen benzinbetriebenen Fahrzeugen anstrebt, heißt es auf Nikkei. Der Vorsprung von BYD im rein elektrischen Segment scheint offenbar zu groß. Allerdings strebt die chinesische Regierung an, bis 2020 auch mindestens 5.000 Brennstoffzellenfahrzeuge auf sowie 100 Wasserstofftankstellen an der Straße zu haben.

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