Geely-Aktie, BYD: Geht die Bombe noch im Mai hoch?

Geely gerät ins Visier der EU-Kommission – hohe Antisubventionszölle drohen – auch BYD und SAIC betroffen – lesen Sie hier die Hintergründe.

Auf einen Blick:
  • Die EU prüft mögliche Antisubventionszölle gegen Geely und andere chinesische Elektroautoimporteure.
  • Diesen würden europäische Hersteller mit Dumping-Preisen belasten, so der Vorwurf.
  • Nun unterstellt Brüssel Geely und Co. mangelnde Kooperationsbereitschaft.

Geely gerät offenbar unter Druck: Wie aus Medienberichten hervorgeht, ist die EU-Kommission unzufrieden mit der Kooperation vonseiten der Chinesen. Hintergrund sind die laufenden Untersuchungen Brüssels gegen chinesische Elektroautoimporteure.

EU-Kommission prüft Antisubventionszölle u.a. gegen Geely und BYD

Die EU-Kommission wirft der Kommunistischen Partei Chinas vor, mit staatlichen Subventionen die heimischen Hersteller bei deren Expansion in Europa entgegen den Regularien der Welthandelsorganisation (WTO) zu bevorteilen. Heißt: Die vom chinesischen Staat künstlich günstig gehaltenen chinesischen E-Autos bedrohen demnach die in Europa produzierenden Unternehmen. Um das Ausmaß dieser mutmaßlichen Dumping-Subventionsstrategie zu ermitteln, hat Brüssel den entsprechenden Autoherstellern umfassende Fragenkataloge zukommen lassen.

Nun äußerte sich die Kommission verärgert über die Kooperationsbereitschaft der Chinesen. Drei der Unternehmen hätten keine ausreichenden Informationen vorgelegt, so Brüssel. Darunter neben Geely auch BYD und SAIC. Die Kommission droht diesen Anbietern nun an, Beweise an anderer Stelle zu sammeln, um die Zölle zu berechnen. Das könnte am Ende dazu führen, dass die Importkosten für die Chinesen deutlich höher veranschlagt würden, so Experten.

Brüssel hat die Chinesen offenbar auf dem Kieker

Die chinesische Handelskammer in Brüssel wies die Vorwürfe gegen die drei Unternehmen als „unbegründet“ zurück. Die EU-Kommission habe überzogene Forderungen gestellt. So habe Brüssel unter anderem Informationen eintreiben wollen, die geschäftssensibel seien.

Auch unabhängige Experten sehen in dem Vorgehen indes Kalkül. Um mehr Spielraum bei der Sanktionshöhe zu haben, könnte die EU-Kommission mit Absicht die Transparenzauflagen so streng gestaltet haben, dass die Unternehmen eine vollständige Beantwortung aus betriebswirtschaftlichen Gründen gar nicht erfüllen können.

Beobachter erwarten, dass noch vor den Europawahlen im Juni Sanktionen gegen chinesische E-Auto-Importeure verhängt werden könnten. Ob das die Chinesen aktuell so stark beeindrucken würde, wie es die EU-Kommission offenbar forciert, ist allerdings fraglich. Noch spielen die chinesischen Marken in Europa und vor allem in Deutschland im Vergleich zur etablierten Konkurrenz kaum eine Rolle. Hierzulande etwa kamen die Marken von Geely (ohne Volvo und die Smart-Beteiligung) im April auf einen kumulierten Marktanteil von rund 0,1 %.

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