Erst vor gut einer Woche verkündete Gazprom, dass die Leitungen für die politisch umstrittene Pipeline Nord Stream 2 durch die Ostsee bereits zu einem Drittel verlegt seien. Ab 2020 soll das Gas von Russland bis an die deutsche Ostseeküste gelangen. Ein Kompromiss im EU-Parlament mit schärferen Auflagen für den künftigen Betreiber, ein Konsortium um den russischen Gaskonzern, hat dies grundsätzlich möglich gemacht. In einem anderen Gebiet ist Gazprom hingegen offenbar schon einen entscheidenden Schritt weiter.
Am 1. September soll es losgehen
Im September 2014 begann Gazprom mit dem Bau des ersten rund 2.200 Kilometer langen Abschnitts der Gaspipeline Power of Siberia – von der Lagerstätte Tschajandinskoje in Jakutien im Nordosten Russlands nach Blagoweschtschensk an der chinesischen Grenze. Die Pipeline sei nun bereits vollendet, berichten internationale Medien übereinstimmend. Gazprom werde ab dem 1. September vorzeitig mit dem Betrieb der Erdgaspipeline beginnen. Dies habe die Tochtergesellschaft Gazprom Transgaz Tomsk in seinem Unternehmensmagazin verkündet. Noch im Februar erklärte Alexei Miller, CEO von Gazprom, dass die Gasexporte nach China über die Pipeline am 1. Dezember beginnen werden.
Vertrag mit China über 30 Jahre
Gazprom plant, China über 30 Jahre lang über die Pipeline mit jährlich bis zu 38 Milliarden Kubikmetern Gas zu versorgen. Das Unternehmen wird seine Lieferungen den Berichten zufolge mit zunächst fünf Milliarden Kubikmeter Jahresleistung aufnehmen. Die Anlage soll nach einigen Jahren dann ihre volle Kapazität erreichen. Laut der Berichte sind Russland und China derzeit in Gesprächen über eine mögliche, weitere Erhöhung der Gasversorgung über die Power of Siberia-Pipeline. Selbst über Lieferungen durch neue Projekte – die Power of Siberia 2 – werde bereits verhandelt.
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