Gazprom: Nicht ohne Brisanz!

Der russische Ministerpräsident Dmitri Medwedew stattete laut Informationen der staatlichen, russischen Nachrichtenagentur Tass am Montag Le Havre im Norden Frankreichs einen offiziellen Besuch ab. Auf Einladung des französischen Ministerpräsidenten Edouard Philippe sollten demnach Fragen der bilateralen Zusammenarbeit unter anderem in den Bereichen Handel, Wirtschaft und Energie erörtert werden. Der letzte Punkt barg dabei eine gewisse Brisanz, wird dieser doch vom Pipeline-Projekt Nord Stream 2 des Energieriesen Gazprom berührt – und dem ungelösten Konflikt mit der Ukraine. In diesem Punkt gibt sich Russland laut Tass nun versöhnlich.

Wirtschaftlich rentable Bedingungen

Russland sei bereit, seinen Erdgastransit über das Territorium der Ukraine auch nach 2019 fortzusetzen, sagte demnach der stellvertretenden Leiter des russischen Regierungsbüros, Sergei Prikhodko. Allerdings fordere man wirtschaftlich rentable Bedingungen und „eine gerechte Entscheidung von Gerichtsstreitigkeiten zwischen dem ukrainischen Energieunternehmen Naftogaz und der russischen Gazprom“, wird Prikhodko zitiert. Um dies zu erreichen, sei es nach Ansicht von Prikhodko notwendig, die Beziehungen der beiden Unternehmen zu koordinieren, wirtschaftliche Bedingungen zu vereinbaren „und eine Atmosphäre zu schaffen, die für einen zivilisierten Dialog sorgen würde“.

Nord Stream 2 soll noch 2019 in Betrieb gehen

Der Regierungsvertreter betonte laut des Berichts in diesem Zusammenhang, dass das Konzept von Nord Stream 2 „kein Ende des Erdgastransits entlang der Strecken durch die Ukraine und andere Länder“ vorsehe. Nord Stream 2, das derzeit von einem Konsortium um Gazprom gebaut wird, soll Ende 2019 in Betrieb genommen werden. Die Gaspipeline, die von der russischen bis zur deutschen Ostseeküste verlaufen soll, ist allerdings politisch höchst umstritten. Sowohl eine Reihe von Politikern aus der EU als auch US-Präsident Donald Trump fordern einen Stopp des Projekts.

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