Das Konsortium um Gazprom, das an der umstrittenen Gaspipeline Nord Stream 2 durch die Ostsee arbeitet, ist Gegenwind gewohnt. Auch wenn die Bundesregierung an dem Projekt festhalten will, mehren sich die kritischen Stimmen selbst innerhalb der CDU. Zuletzt hatte sich die neue Partei-Vorsitzende Annegret Kramp-Karrenbauer dafür ausgesprochen, man müsse über das Projekt noch einmal in Europa reden. Wie nötig das sein könnte, zeigt eine Entwicklung, über die die Financial Times berichtet.
„Ein politisches Projekt“
Das Europäische Parlament habe am Mittwoch eine Resolution gegen die sich im Bau befindliche Nord Stream 2-Pipeline nach Deutschland angenommen, heißt es in dem Bericht. Im Antrag des Parlaments werde die Pipeline als „ein politisches Projekt, das die europäische Energiesicherheit gefährdet“, verurteilt, so die Financial Times. Auch wenn der Beschluss nicht die Befugnis habe, den Bau zu stoppen, seien durch ihn „die tiefen Vorbehalte der europäischen Politik gegenüber dem Projekt unterstrichen worden“, heißt es.
Aktie verliert seit Montag deutlich
Auch die USA machen weiter Druck: Am Dienstag bereits habe der Kongress eine nicht bindende Resolution gegen die Pipeline verabschiedet, wie die Neue Zürcher Zeitung berichtet. Das parteiübergreifende Papier stelle fest, dass die Pipeline ein „drastischer Rückschritt für die europäische Energiesicherheit und die Interessen der Vereinigten Staaten“ sei, heißt es. Der Kongress fordert demnach die europäischen Regierungen auf, das Projekt abzulehnen. Das Parlament verlangt laut NZZ von Präsident Donald Trump, „alle verfügbaren Mittel zur Unterstützung der europäischen Energiesicherheit einzusetzen“. Die Anleger reagieren auf all das verunsichert: Die Aktien von Gazprom verloren in einem insgesamt positiven Umfeld seit Montag rund fünf Prozent an Wert.
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