Gazprom: Es fehlt nicht mehr viel!

Die Gas-Pipeline Nord Stream 2, die derzeit von einem Konsortium um Gazprom in der Ostsee verlegt wird, ist politisch nach wie vor heftig umstritten. Kritiker, darunter insbesondere die USA aber auch einige EU-Mitgliedsstaaten, befürchten eine zunehmende Abhängigkeit Europas von russischem Erdgas, wenn durch die Leitungen dereinst tatsächlich bis zu 55 Milliarden Kubikmeter Gas pro Jahr an die deutsche Ostseeküste geliefert werden sollten. Ein anderes Pipeline-Projekt von Gazprom findet hingegen weitaus weniger Beachtung, obwohl es Europa  ebenfalls betrifft – und offenbar bereits kurz vor der Vollendung steht.

90 Prozent sind abgeschlossen

Gazprom habe jüngst Bankanalysten zu einer Besichtigung der Bauarbeiten an der Turkish Stream-Pipeline (TurkStream) eingeladen, berichtet die englischsprachige Onlinezeitung The Moskow Times. Diese berichteten demnach, dass die Arbeiten an der Pipeline planmäßig verlaufen und bereits zu 90 Prozent abgeschlossen seien. Noch vor Jahresende soll das Gazprom-Projekt seinen Betrieb aufnehmen. Laut des Berichts wird der russische Konzern in die 930 Kilometer lange Leitung durch das Schwarze Meer mehr als 7  Milliarden Euro investieren. Die Kapazität des ersten und zweiten Strangs der TurkStream beträgt nach Gazprom-Angaben jeweils 15,75 Milliarden Kubikmeter.

Auch Süd- und Südosteuropa soll beliefert werden

Schon jetzt gehört die Türkei zu den größten Verbrauchern von russischem Gas, das durch die Blue-Stream- und die Transbalkan-Gaspipeline geliefert wird. TurkStream allerdings wird laut Gazprom nicht nur „die zuverlässige Gasversorgung der Türkei erheblich steigern“. Der erste Strang der Pipeline ist demnach in der Tat für Gaslieferungen an türkische Verbraucher bestimmt. Der zweite allerdings ist laut Gazprom für die Gasversorgung von Ländern in Süd- und Südosteuropa vorgesehen.

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