Gazprom: Dieses Potenzial ist einfach irre!

Gazprom verfügte zum 31. Dezember 2017 über Erdgasvorräte in Höhe von 35,4 Billionen Kubikmeter – und ist damit weltweiter Spitzenreiter, wie der russische Staatskonzern kürzlich selbst bekannt gab.

Demnach habe der jährliche Zuwachs an Gasvorräten während der letzten 13 Jahre „dank Explorationsarbeiten stetig die Fördermengen“ übertroffen. So konnte man laut Konzernangaben allein im vergangenen Jahr den Erdgasvorrat um 852,9 Milliarden Kubikmeter steigern, während lediglich 472,1 Milliarden gefördert worden seien. Insgesamt habe man seit 2002 ein Plus von 9,1 Billionen Kubikmetern an Gasbeständen erzielt.

Um auch in Zukunft eine nachhaltige Gasförderung zu sichern, leiste Gazprom Explorationsarbeiten etwa auf der Halbinsel Jamal, in der Region Nadym-Pur-Tas, der Republik Sacha (Jakutien) und im Verwaltungsgebiet Irkutsk sowie auf dem arktischen und fernöstlichen Schelf.

Schelf-Explorationen zeigten Erfolg

So konnte man 1995 bei den Schelf-Erschließungen, die vor allem auf der Barents- und Karasee (beide Arktischer Ozean) und dem Ochotskischen Meer (Pazifischer Ozean) durchgeführt wurden, elf neue Lagerstätten entdecken. 2017 habe man auf dem Schelf jener Meere zwei Explorationsbohrungen getätigt. Im Rahmen der seismischen Erkundungsarbeiten habe man dort einen „erheblichen“ Zuwachs von 768 Milliarden Kubikmetern an Gasvorräten erzielt. Die Bohrungen an den Schelf-Standorten sollen bis 2021 abgeschlossen werden, erklärte Gazprom weiter.

Nadym-Pur-Tas

Auch in herkömmlichen Förderregionen wie Nadym-Pur-Tas, dem wohl wichtigsten Gasfördergebiet Russlands, bestehen „große Aussichten“, so der Konzern. An jenem westsibirischen Standort suche man derzeit ebenfalls aktiv nach Ablagerungen – sowohl oberhalb als auch unterhalb der Cenoman-Formation. Allein oberhalb jener kreidezeitlichen Gesteinsschicht könne man zusätzliche vier Billionen Kubikmeter Gas erwarten. Zur Erschließung wolle sich Gazprom „fortschrittlicher Bohr- und Explorationstechnologien“ bedienen, hieß es.

Rund ein Viertel der weltweiten Erdgasressourcen in Russland

Zur Einordnung: Laut einer Studie der Bundesanstalt für Geowissenschaften und Rohstoffe (BGR) verfügte Russland im Jahr 2016 über tatsächliche und potenzielle Erdgasressourcen in Höhe von rund 152 Billionen Kubikmeter und ist damit mit einem Anteil von 23,6 Prozent globaler Spitzenreiter vor China (65 Billionen; 10,1 %) und den USA (53 Billionen; 8,3 %). Deutschland reihte sich indes auf Platz 48 ein (1,4 Billionen; 0,2 %).

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