Anfang 2020, so der Plan von Gazprom bislang, sollte die umstrittene Ostsee-Pipeline Nord Stream 2 an den Start gehen. Daraus wird nichts: Wegen der US-Sanktionen werde die Gasleitung deutlich später fertig als erwartet, Russland gehe nun von einem Start erst in rund einem Jahr aus, heißt es in Medienberichten. Die Verzögerung wird insbesondere Gazprom als Konsortial-Führer des Projekts teuer zu stehen kommen. Doch auch an anderer Stelle muss der russische Gasriese nun offenbar Milliarden aufbringen.
„Im Einklang mit Gerichtsentscheidung“
Zur Beilegung des jahrelang schwelenden Streits um Gaslieferungen zwischen Russland und der Ukraine habe Gazprom laut Medienberichten 2,9 Milliarden Dollar (rund 2,6 Milliarden Euro) an den ukrainischen Konkurrenten Naftogaz gezahlt. „In Einklang mit der Entscheidung des Internationalen Schiedsgerichts in Stockholm“ vom vergangenen Jahr habe Gazprom die Milliardenzahlung vorgenommen, wird eine Sprecherin des Konzerns von der österreichischen Tageszeitung Kurier zitiert. Naftogaz-Chef Jurij Witrenko habe den Empfang der Zahlung bestätigt, heißt es. Die Gespräche beider Seiten über die „Bedingungen der künftigen Zusammenarbeit“ würden fortgesetzt.
Gazprom-Chef mit am Verhandlungstisch
Kurz vor Weihnachten war bekannt geworden, dass sich Russland und die Ukraine auf eine neue Regelung für Gastransporte in die Europäische Union geeinigt haben. Vermittelt hatte unter anderem Bundeswirtschaftsminister Peter Altmaier. Nach dpa-Informationen soll es demnach eine Vereinbarung über die künftige Vertragslaufzeit sowie die Menge für den Gastransit durch die Ukraine geben, es seien lediglich noch Details offen. Für Gazprom als größtem Gasexporteur Russlands war dies von großer Bedeutung: An den Verhandlungen nahm neben dem russischen Energieminister Alexander Nowak daher auch Gazprom-Chef Alexej Miller teil.
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