Die Gaspipeline Nord Stream 2 ist zu rund 76 Prozent fertiggestellt. Bislang habe man 1.882 Kilometern der beiden Stränge durch die Ostsee verlegt, wie die Betreibergesellschaft um Gazprom laut Medienberichten jetzt mitgeteilt hat. Es ist gerade einmal drei Wochen her, da waren es lediglich 71 Prozent oder 1.739 Kilometer. Das Projekt schreitet also zügig voran. Für die beteiligten Firmen, darunter neben Gazprom auch Shell, Uniper und Wintershell, könnte dies allerdings noch Folgen haben.
„Breiter überparteilicher Konsens“
Kurz vor der Sommerpause habe der Auswärtige Ausschuss des US-Senats bei nur zwei Gegenstimmen einen Gesetzentwurf gebilligt, der „Europas Energiesicherheit schützen“ soll, berichtet der Berliner Tagesspiegel. Der Entwurf sehe Sanktionen gegen Firmen vor, die am Bau von Nord Stream 2 beteiligt seien. In der Ablehnung des Projekts gebe es in den USA einen „breiten überparteilichen Konsens“, wird der demokratische Senator von Connecticut, Chris Murphy, im Bericht zitiert. „Viele Republikaner und Demokranten wünschen sich, dass die deutsche Regierung ihre Position zu Nord Stream 2 ändern würde“, so Murphy.
Vorwürfe der Befangenheit
Es ist also bei weitem nicht nur Donald Trump, der einen Stopp der Bauarbeiten fordert. Auch innerhalb der EU gibt es politische Stimmen, die durch das Projekt eine zu große Abhängigkeit Europas von russischem Erdgas befürchten. Während seines Besuchs in Berlin begegnete dem US-Senator Murphy laut Tagesspiegel allerdings mehrfach der Vorwurf, die USA seien vor allem deshalb gegen das Gazprom-Projekt, weil sie ihr Flüssiggas auf dem europäischen Markt verkaufen wollten. Bevor das Gesetz zu den Sanktionen in Kraft treten könne, müsse es zudem noch vom Senat und dem Repräsentantenhaus gebilligt und von US-Präsident Donald Trump unterzeichnet werden. Diese Unterschrift darf allerdings als gesichert gelten.
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