Gazprom: Das hat Konsequenzen!

Die beiden russischen Gasriesen Gazprom und Novatek sind sich in Westeuropa bislang mit ihren Geschäften möglichst aus dem Weg gegangen. Auch das Mega-Gasförderprojekt Jamal auf der gleichnamigen Halbinsel in der Arktis, an dem Novatek mit 50,1 Prozent die Mehrheit hält, Gazprom lediglich zehn  Prozent, sollte vor allem den asiatischen Markt mit flüssigem Erdgas (LNG) bedienen. Doch dort sind laut des Fachportals energy-reporters.com die Preise für LNG gesunken – und das hat Konsequenzen vor allem für Gazproms Europageschäft.

Novatek verkauft LNG nach Nordnorwegen

Die Produkte von Novatek erreichten zunehmend auch die Märkte außerhalb Russlands, heißt es in dem Bericht. Novatek, Russlands größter nichtstaatlicher Gasproduzent, verkauft demnach LNG auch nach Nordnorwegen, ein Markt, den Gazprom seit Jahrzehnten beherrscht. Und der Trend werde sich fortsetzen: Die Gasförderung von Novatek werde in diesem Jahr um zehn Prozent und die Produktion von flüssigen Kohlenwasserstoffen um zwei Prozent steigen, so energy-reporters.com.

Gazprom prüft eigene Produktion in der Arktis

Das sind zweifellos keine gute Nachricht für Gazprom, gleichwohl das halbstaatliche Erdgasförderunternehmen derzeit Rekordmengen an Gas nach Europa liefert. Durch die sich derzeit in Bau befindliche Pipeline Nord Stream 2 soll sich der Absatz ab 2020 zudem noch deutlich erhöhen. Das Projekt allerdings ist politisch heftig umstritten. Möglicherweise ist auch das ein Grund, warum sich Gazprom das Geschäft mit LNG nicht entgehen lassen möchte. In der Vorwoche erst wurde bekannt, dass der Konzern die Möglichkeit seiner eigenen Flüssigerdgasproduktion in der Arktis prüfe. Insgesamt will Russland laut Agenturberichten seinen weltweiten LNG-Marktanteil im kommenden Jahrzehnt von aktuell rund etwa fünf Prozent auf 20 Prozent steigern.

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