Die umstrittene Pipeline Nord Stream 2, die derzeit von einem Konsortium um den russischen Gazprom-Konzern in der Ostsee verlegt wird, beginnt an der russischen Küste und landet in der Nähe von Greifswald an. Sie wird nach Unternehmensangaben weitgehend parallel zur Route der bereits bestehenden Nord Stream-Pipeline verlaufen. Dennoch stellt der Bau einen weiteren Eingriff in das sensible Küstengewässer dar. Und dafür wird die Betreibergesellschaft offenbar mit einer zweistelligen Millionensumme zur Kasse gebeten.
Neue Filter für Klärwerke
Für die Umweltschäden beim Bau der Ostseepipeline müssten die Investoren um Gazprom einen Ausgleich leisten, berichtet unter anderem die Süddeutsche Zeitung. In Mecklenburg-Vorpommern würden dafür Projekte im Umfang von 40 Millionen Euro umgesetzt, bestätigte demnach ein Nord Stream-Sprecher. Die Maßnahmen sollen die Beeinträchtigungen der Umwelt durch die 85 Kilometer lange Trasse im deutschen Küstenmeer und an Land ausgleichen. Zu den Projekten gehören laut des Berichts zusätzliche Filter in den Klärwerken Bergen und Göhren auf Rügen sowie in Stralsund und Greifswald. Pro Jahr sollen die Filter 70 Tonnen Stickstoff und drei Tonnen Phosphor zurückhalten.
Landwirte setzten sich zur Wehr
Ursprünglich habe das Land Mecklenburg-Vorpommern als Ausgleich bestehende Schutzgebiete auf Rügen erweitern wollen, heißt es in dem Bericht. Landwirte sollten dafür rund 300 Hektar Ackerland zur Verfügung stellen, wogegen sie sich zur Wehr setzten. Weitere Kompensationsmaßnahmen der Gazprom-Tochter seien der Polder Bargischow (Vorpommern-Greifswald), wo 440 Hektar wieder unter Wasser gesetzt werden sollen, sowie die Renaturierung der Fischlandwiesen auf der Halbinsel Fischland-Darß-Zingst, so die SZ. Für diese Projekte übernahm Nord Stream demnach nur die Finanzierung. Die Gesamtkosten für die 1230 Kilometer Ostsee-Pipeline werden mit knapp zehn Milliarden Euro angegeben. Davon trägt Gazprom die Hälfte, die andere teilen sich fünf westeuropäische Unternehmen.
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