Die Gazprom-Aktie ist immer noch nicht wieder handelbar, weder an internationalen noch an der russischen Börse in Moskau. Wie ist die aktuelle Situation von Gazprom?
Deutschland ist in der Bredouille
Gazprom ist dasjenige Unternehmen, das sich zum größten Zankapfel zwischen Europa und Russland entwickelt hat. Angesichts der Gräueltaten der russischen Armee in der Ukraine mehren sich die Stimmen in Deutschland und anderen europäischen Ländern, die einen sofortigen Importstopp von russischem Gas fordern.
Doch besonders für Deutschland ist die Lage kompliziert. Über 50 Prozent der deutschen Gasimporte kommen aus Russland. Ein sofortiges Embargo gegen russisches Gas würde die deutsche Wirtschaft vor gigantische Probleme stellen. Stefan Wolf, Präsident des Arbeitgeberverbandes Gesamtmetall brachte es auf den Punkt: „Die Inflation wäre zweistellig und die Versorgungsicherheit wäre ernsthaft gefährdet“.
Deutschland ist somit in der Bredouille. Auf der einen Seite will man nicht mehr Millionen an den russischen Staat überweisen, die dann zur Finanzierung des Angriffskrieges gegen die Ukraine verwendet werden. Auf der anderen Seite kann es sich Deutschland aktuell nicht leisten, auf die Zusammenarbeit mit Gazprom zu verzichten, da ansonsten massive wirtschaftlich Probleme und möglicherweise sogar soziale Verwerfungen drohen.
Die Weichen sind gestellt!
Das spricht zwar für die Gazprom-Aktie, doch die Weichen für eine Zukunft ohne russisches Gas sind bereits gestellt. Im aktuellen Jahr will die Europäische Union den Import von Gas aus Russland um zwei Drittel reduzieren. Bis zum Jahr 2030 soll dann kein Gas mehr von Gazprom gekauft werden. Es wird interessant sein, zu beobachten, an wen Gazprom in Zukunft sein Gas verkaufen möchte.
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