Dass der Zweitligist Schalke 04 Gazprom unlängst die Freundschaft gekündigt hat, dürften die (wenigen verbliebenen) Anteilseigner noch ziemlich locker weggesteckt haben. Dass mittlerweile auch große Konzerne sich von der Zusammenarbeit mit dem russischen Staatskonzern verabschieden, lässt sich allerdings umso schwerer verdauen.
Nach dem Überfall Russlands auf die Ukraine steht Gazprom ziemlich allein auf weiter Flur. In der Nacht von Dienstag auf Mittwoch gab jüngst auch der Öl-Gigant ExxonMobil via Twitter bekannt, dich vollständig aus seinen Aktivitäten in Russland zurückziehen zu wollen. Es ist nur einer von vielen Fällen, in denen westliche Unternehmen sich aus dem Land zurückziehen.
Der Sturz ins Bodenlose
Zusätzlich kündigen auch immer mehr Kunden Gazprom die Freundschaft. Während man in Europa noch händeringend nach Möglichkeiten sucht, um weniger abhängig von dem russischen Konzern zu werden, wurden in Kanada bereits Nägel mit Köpfen gemacht. Das nordamerikanische Land will die Einfuhr von Öl und Gas aus Russland vollständig einstellen.
Es ist nicht allzu abwegig, ähnliche Schritte in naher Zukunft auch von anderen Ländern zu erwarten. Der Kurs der Gazprom-Aktie dürfte sich damit noch weiter in die Tiefe bewegen, nachdem jener zuletzt ohnehin schon weit in den Kurskeller vorgedrungen ist.
Die Gazprom-Aktie sieht kein Land
Am Dienstag wertete die Gazprom-Aktie an den hiesigen Märkten um weitere 19,16 Prozent ab und stürzte damit bis auf 2,70 Euro hinunter. Solche Kurse gab es selbst beim Corona-Crash vor zwei Jahren nicht zu sehen, nicht einmal annähernd. Tatsächlich ist das Papier nicht mehr weit entfernt von den tiefsten Kursständen der letzten 20 Jahre.
Vieles spricht dafür, dass diese in naher Zukunft nicht nur erreicht, sondern noch unterschritten werden. Der Westen macht mit seinen heftigen Sanktionen gegenüber Russland ernst und allem Anschein nach befinden sich weitere Maßnahmen bereits auf dem Weg. Der historische Crash der Gazprom-Aktie dürfte damit noch lange nicht am Ende angekommen sein.
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