US-Präsident Donald Trump macht offensive Werbung – für Flüssiggas (LNG) aus den Staaten: Wie aus einem Bericht des Online-Portals „Sputniknews“ hervorgeht, hat der Regierungschef bei einem Treffen mit seinem polnischen Amtskollegen Andrzej Duda im Oval Office erneut gegen die Gazprom-Pipeline Nord Stream 2 gewettert.
Trump droht: Deutschland soll US-LNG kaufen, sonst gibt es Sanktionen
„Das ist etwas, das ich mir angeschaut habe und worüber ich nachdenke“, so Trump mit Blick auf mögliche US-Sanktionen, welche die bereits im Bau befindliche Ostsee-Pipeline verhindern sollen. Zuvor hatte US-Energieminister Rick Perry angekündigt, „in nicht allzu ferner Zukunft“ ein Gesetz zu präsentieren, das Strafmaßnahmen gegen Nord Stream 2 ermöglichen werde.
Beim Treffen mit dem polnischen Präsidenten hat Trump betont, dass man Deutschland vor Russland schützen wolle. Diesen Schutz könne man allerdings nur dann gewähren, wenn die Bundesrepublik Flüssiggas aus den USA einkaufe. Russland erhalte „Milliarden Dollar aus Deutschland“, konstatierte der US-Präsident. Dies müsse man ändern, da es „etwas viel Besseres“ gebe, so Trump mit Blick auf die US-LNG-Reserven. „Wir haben riesige Mengen an Flüssiggas.“ Wer sich trotzdem für Nord Stream 2 einsetze, werde eben mit Strafmaßnahmen konfrontiert, drohte der Immobilienmogul in seiner gewohnt direkten Art.
Berlin will an Nord Stream 2 festhalten
Zur Einordnung: Die Gas-Pipeline Nord Stream 2 soll russisches Erdgas über die Ostsee nach Deutschland und in die EU bringen. Finanziert wird das Projekt zur Hälfte vom russischen Staatskonzern Gazprom, während die andere Hälfte von fünf europäischen Energiekonzernen gestemmt wird. Darunter: die BASF-Tochter Wintershall und die E.ON-Abspaltung Uniper. Trotz der Kritik aus den USA will die Bundesregierung an dem Projekt festhalten. So hatte Berlin wiederholt mitgeteilt, dass Deutschland angesichts des Endes der Atom- und Kohleverstromung die Pipeline brauche, um die Energiesicherheit zu gewährleisten.
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