Noch vor einer Wochen notierte die Aktie von Gazprom bei mehr als 8 Euro. Die Aussicht auf eine Rekord-Dividende nach einem Rekordjahr des russischen Energieriesen hatte die Anleger offenbar hoffnungsvoll gestimmt. Doch von der guten Laune ist bei der Gazprom-Aktie nicht mehr viel übrig. Nach einem weiteren Abschlag von mehr als zwei Prozent am Freitag, notierten die Anteilsscheine gut zwölf Prozent niedriger bei nur noch knapp über 7 Euro. Wie es weitergehen wird, entscheidet sich wohl nicht allein wirtschaftlich.
Experte kritisiert Gazprom scharf
Da wäre zum einen die prekäre Situation in der Ukraine, was einen Staatskonzern wie Gazprom kaum unberührt lassen wird. Zum anderen mehrt sich die Kritik am Unternehmen, das für den derzeitigen Gasengpass in Europa verantwortlich gemacht wird: Marktexperte Fabian Huneke sehe im Verhalten des russischen Staatskonzerns „einen Hauptgrund für den aktuell niedrigen Gesamtfüllstand der deutschen Gasspeicher“, meldet etwa finanzen.net.
Es sei verwunderlich, dass vor dem Hintergrund der hohen Preise und der hohen Nachfrage die Gaslieferkapazitäten von Gazprom in Richtung Europa so wenig genutzt würden, so der Experte. „Wenn Gazprom sich marktrational verhalten würde, würden sie die Gaslieferungen nach Europa auch durch die Pipelines, die durch Belarus und die Ukraine führen, verstärken“, wird Huneke in dem Bericht zitiert. Den Grund für dieses Verhalten sehe er in der Tat in der Ukraine-Krise.
IEA: Gazprom macht Druck auf Westeuropa
Mit seiner Einschätzung ist Huneke bei weitem nicht allein: Fatih Birol, Chef der Internationalen Energieagentur (IEA), gab zum Beginn der Vorwoche Russland ebenfalls die Schuld an Europas aktueller Energiekrise. Er beschuldigt laut Medienberichten Gazprom, die leeren Gasspeicher in Europa zu nutzen, „um politischen Druck auf westeuropäische Länder auszuüben“.
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