Während Bundeskanzler Scholz am Freitag in einem Telefonat mit dem russischen Präsidenten Putin Russland zur Waffenruhe in der Ukraine aufgerufen hat, herrscht an der Börse in Moskau weiterhin Stillstand. Die Aktie von Gazprom etwa wird weltweit nicht gehandelt, seit mehr als zwei Wochen schon. Doch der Energiekonzern, zu mehr als der Hälfte in Staatsbesitz, ist operativ weiter tätig. Laut Medienberichten sogar mehr als zuvor.
Gazprom steigert Liefermengen wieder
Denn nach zwei Tagen mit etwas geringeren Liefermengen stelle Russland wieder in gewohnt hohem Umfang Gas für den Transit durch die Ukraine nach Europa bereit, meldet etwa das Handelsblatt – dem Krieg in der Ukraine zum Trotz. „Im Einklang mit vertraglichen Vereinbarungen würden am Freitag 105,1 Millionen Kubikmeter gepumpt, sagte demnach ein Sprecher des Staatskonzerns Gazprom der Agentur Interfax. Am Donnerstag sollen es 94,6 Millionen und am Mittwoch 95 Millionen Kubikmeter Gas gewesen sein.
Indessen war die Kritik am Staatskonzern zuletzt lauter geworden: Die Gazprom-Tochter Astora betreibt in Deutschland gleich zwei Gasspeicher, darunter in Rehden den größten bundesweit. Doch bereits zum Beginn des Winters waren beide historisch niedrig gefüllt. Experten glauben nicht an Zufall. Sollte sich dies nicht ändern, denkt Cord Bockhop, Landrat im Landkreis Diepholz in Niedersachsen, laut eines Tagesschau-Berichts inzwischen über radikale Lösungen nach. Wenn der Betreiber nicht bald nachfülle, sei „Enteignung das Stichwort“, wird Bockhop zitiert.
Röttgen: „Naiv und blauäugig“
„Wir haben die Abhängigkeit und die sicherheitspolitischen Risiken, die aus dieser Beziehung entstehen, unterschätzt“, sagte CDU-Außenpolitiker Norbert Röttgen bereits Ende Januar im Gespräch der WirtschaftsWoche – vor dem völkerrechtswidrigen Einmarsch von Putins Trupen. Er blicke kritisch auf die Entscheidungen der Vergangenheit zurück. In die starke Abhängigkeit von Gazprom-Gas hineinzulaufen nannte Röttgen „naiv und blauäugig“.
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