Gazprom-Aktie: Ist das Spiel aus?

Die Gazprom-Aktie hat einen denkbar schlechten Start ins neue Jahr erwischt. Nur eine Folge des Gaspreises oder spielt auch der Ukraine-Konflikt eine Rolle?

Nach einem hervorragenden vergangenen Jahr, in dem der Kurs der Gazprom-Aktie um mehr als 60 Prozent zulegte, erwischte der russische Erdgaskonzern einen denkbar schlechten Start ins neue Börsenjahr. Nach den ersten Handelstagen des Jahres liegt die Gazprom-Aktie mit rund 15 Prozent im Minus. Alleine heute verlor der Gasriese rund sieben Prozent an Wert. Was steckt hinter dem schlechten Jahresauftakt?

Ein Politikum im Russland-Ukraine Konflikt

Im Wesentlichen hängt die Kursentwicklung der Gazprom-Aktie an der Preisentwicklung von Erdgas. Nach einem Höchststand im Oktober hat sich Gas zum Jahresende wieder deutlich verbilligt. Schlechte Nachrichten für Gazprom.

Zum anderen ist die Gazprom-Aktie aber auch ein Politikum, das sich im Zuge der Ukraine-Krise zu einem Spielball der Politik entwickelt hat. Es ist kein Geheimnis, dass der russische Staat Gazprom für politische Zwecke einsetzt und mit den Gaslieferungen des Konzerns versucht, einzelne Staaten, allen voran die Ukraine, zu beeinflussen.

Besonders Deutschland steht dabei aufgrund der technischen Fertigstellung der neuen Gaspipeline Nord Stream 2, die Russland direkt mit Deutschland verbindet, besonders im Fokus. Nord Stream 2 gibt Russland die Möglichkeit, die Ukraine als Transitland für russisches Gas zu umgehen – ein sehr wichtiges politisches Druckmittel auf das Nachbarland, durch das das russische Gas bislang nach Europa geleitet wird. Ob Deutschland einer Inbetriebnahme von Nord Stream 2 bei einem russischen Einmarsch in die Ukraine zustimmen würde, ist fraglich. Vor diesem Hintergrund ist Gazprom längst in den politischen Konflikt zwischen Russland und der Ukraine hineingezogen worden.

Finger weg von dieser Aktie!

Angesichts der großen Unsicherheit, wie es im Russland-Ukraine-Konflikt weitergeht, sollten Anleger derzeit die Finger von der Gazprom-Aktie lassen. Für Anleger, denen die Achtung demokratisch-freiheitlicher Rechte wichtig ist, verbietet sich ein Investment in einen staatsnahen russischen Konzern sowieso.

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