Im Unterschied zu Schweden, Finnland, Russland und Deutschland hat Dänemark nach wie vor keine Genehmigung für die umstrittene und in Teilen bereits verlegte Ostsee-Pipeline Nord Stream 2 erteilt. 2017 hatte das deutsche Nachbarland gar ein Gesetz verabschiedet, das es dem Land ermöglicht, die Leitungsführung durch die eigenen Gewässer wegen Sicherheitsgründen zu untersagen.
„Unmöglich, zu sagen, wie lange“
Nun will Dänemark offenbar noch mehr Zeit herausschlagen, wie die Nachrichtenagentur Reuters kürzlich berichtete. Demnach will das Land nun erst einmal ein Umweltgutachten erstellen lassen. Jene Expertise werde einige Monate in Anspruch nehmen, „aber es ist unmöglich, zu sagen, wie lange“, so ein Sprecher der dänischen Energieagentur Ture Falbe-Hansen gegenüber Reuters.
Ein Sprecher der Nord Stream 2-Projektgesellschaft erwiderte daraufhin, dass man das Ansinnen der Energieagentur prüfen werde. Ob es wegen dem Gutachten zu Verzögerungen des Gesamtprojekts käme, sagte der Sprecher der nicht. In der Vergangenheit hatte das Gazprom-Konsortium auch eine Änderung der Route ins Spiel gebracht, um die dänischen Hoheitsgewässer zu umgehen.
Nord Stream 2 – ein Politikum
Zur Einordnung: Die Pipeline ist ein Projekt des russischen Staatskonzerns Gazprom. Am Gazprom-Vorhaben sind darüber hinaus auch einige westeuropäische Konzerne finanziell beteiligt, darunter die E.ON-Abspaltung Uniper sowie die BASF-Tochter Wintershall. Nach Fertigstellung soll die Leitung russisches Erdgas über die Ostsee nach Deutschland und in die EU liefern. Die 1.200 Meter lange Pipeline soll nach Angaben des Projektkonsortiums Ende 2019 fertiggestellt werden.
Kritik an Nord Stream 2 hatte es vor allem aus den USA und einigen mittel- und osteuropäischen Staaten gegeben, die allesamt vor einer noch stärkeren geo-politischen Einflussnahme durch Russland warnen, aber auch eigene wirtschaftliche Interessen im Blick haben.
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