Die Moskauer Börse ist auch in dieser Woche geschlossen, es ist die dritte in Folge seit des Einmarschs der russischen Streitkräfte in die Ukraine. Nichts geht mehr auch bei den Aktien russischer Unternehmen wie Gazprom, Lukoil oder Sberbank, sie sind weltweit vom Handel ausgesetzt. Glaubt man Ratingagenturen, sind die Papiere mittlerweile nur noch auf Ramschniveau anzusiedeln. Dabei bleibt insbesondere Gazprom operativ erstaunlich aktiv. Nun spricht der Staatskonzern offenbar sogar von ansteigenden Bestellmengen.
Gazprom liefert mehr Gas in den Westen
Das berichtet jedenfalls die Seite Ariva am Dienstag. Trotz des Kriegs gegen die Ukraine liefere Russland nach eigenen Angaben weiter in hohem Umfang Gas durch das Nachbarland nach Europa. Am Dienstag sollen es demnach erneut 109,6 Kubikmeter gewesen sein, wie Gazprom der Agentur Tass zufolge mitteilte. Mehr noch. Zuletzt hätten die Gaskäufe aus Europa „deutlich zugenommen“, wird Gazprom-Sprecher Sergej Kuprijanow zitiert.
Zur Begründung verwies der Gazprom-Vertreter laut des Berichts auf die steigenden Preise an den Spotmärkten wegen Kälte, Windmangels und der verschärften Situation in der Ukraine. Das deute „darauf hin, dass Kunden weitere Preissteigerungen erwarten und sich nun mit Vorräten eindecken wollen“.
Kein Boykott gegen Gazprom
In der Tat hatten die USA als Reaktion auf den Angriffskrieg vor einer Woche bereits ein Importverbot für Öl aus Russland erlassen. Die Bundesregierung sieht laut Medienberichten hingegen keine Möglichkeit für einen sofortigen Boykott gegen Gazprom. Die USA seien Exporteur von Gas und Öl, was man für Europa insgesamt nicht sagen könne, so Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD). „Und deshalb sind die Dinge, die getan werden können, auch unterschiedlich“, wurde Scholz etwa von der Wochenzeitung Die Zeit zitiert. Das kommt nicht überraschend: 2020 lieferte Gazprom mehr als die Hälfte des in Deutschland benötigten Erdgases.
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