Bei der Gazprom-Aktie wird sich auch in dieser Woche am Kursstand nichts ändern: Die Papiere des russischen Staatskonzerns bleiben aufgrund des Angriffskriegs auf die Ukraine vom Handel ausgesetzt, die Moskauer Börse laut Medienberichten auch in der dritten Woche in Folge geschlossen. Niemand kann verlässlich abschätzen, wie hoch die Gazprom-Aktie überhaupt noch bewertet würde, wäre sie den handelbar. Eine Rating-Agentur aber hat da so eine Ahnung.
Gazprom auf Schrottniveau herabgestuft
Die Ratingagentur Fitch habe die Kreditwürdigkeit von 28 russischen Rohstoffkonzernen herabgestuft und halte einen „Zahlungsausfall jeglicher Art für wahrscheinlich“, berichtet etwa das Nachrichtenportal t-online. So stufte die Agentur etwa den Gasriesen Gazprom sowie den Ölkonzern Lukoil am Samstag von B auf „hauptsächlich CC“ herab, was bedeute, dass es wahrscheinlich sei, dass diese Unternehmen ihren finanziellen Verpflichtungen nicht nachkommen, heißt es.
Die Bewertung von Gazprom und Lukoil war laut t-online von der Ratingagentur Moody’s bereits zuvor entsprechend herabgestuft worden. „Die von der russischen Regierung erteilte Erlaubnis, Schulden bei sogenannten feindlichen Ländern in Rubel zurückzuzahlen, gefährde die Fähigkeit dieser Unternehmen, ihre Gläubiger pünktlich und in ausländischen Währungen zu bezahlen“, so der Bericht. Die Gazprom-Papiere haben demzufolge für beide Agenturen allenfalls noch Schrottniveau.
Gazprom liefert weiter Gas
Unterdessen liefert Gazprom unvermindert Erdgas gen Westen: Präsident Wladimir Putin hatte laut des Nachrichtensenders n-tv unlängst betont, die Öl- und Gaslieferungen ins Ausland trotz beispielloser Sanktionen des Westens nicht zu stoppen. Vizeregierungschef Alexander Nowak hatte aber zuvor mit einem Stopp der Lieferungen durch die Ostsee-Pipeline Nord Stream 1 gedroht. Das Genehmigungsverfahren für die bereits fertiggestellte Gazprom-Leitung Nord Stream 2 wurde von Bundeskanzler Olaf Scholz nach dem Einmarsch Russlands in die Ukraine ausgesetzt.
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