Wir schreiben das Jahr 2033: Der Atomkrieg ist vorbei – Moskau liegt in Schutt und Asche. Wegen eines eisigen nuklearen Winters ist das Leben auf der verstrahlten Oberfläche jetzt nicht mehr möglich. Nur unter der Erde in den unzähligen U-Bahn-Schächten der russischen Metropole leben vereinzelt noch Menschen, bedroht vom Hunger und bizarr mutierten Lebensformen.
Die „Metro“-Reihe“ – eine russische Dystopie
Das ist der Handlungsrahmen einer der beliebtesten russischen Buchreihen der vergangenen Jahre, die mit „Metro 2033“ (2007) ihren Anfang nahm und mit „Metro 2035“ (2015) vollendet wurde. Verantwortlich für die Endzeiterzählung ist der russische Autor Dmitry Gluchowski. Obwohl die Dystopie durch diverse Videospiel-Adaptionen bereits gewisse Bekanntheit erreichte, blieb eine filmische Umsetzung und damit ein großer Durchbruch bisher aus. Auch weil Gluchowski selbst dies immer hatte scheitern lassen.
So auch 2012, als die US-Filmproduktionsfirma MGM die Rechte an dem Stoff erworben hatte. Der Deal mit den US-Amerikanern scheiterte damals, weil Gluchowski Bedenken hatte, dass die Leinwand-Adaption nicht wirklich in Moskau spielen und damit amerikanisiert würde.
Gluchowski wird endlich fündig – Gazprom übernimmt
Jetzt hat der russische Autor einen anderen Medienkonzern gefunden, dem er offenbar eine originalgetreuere Umsetzung zutraut. Im Mittelpunkt: der russische Energieriese Gazprom und dessen hauseigener Unterhaltungskonzern Gazprom Media. Laut Medienberichten hat dieser nun die Filmrechte an Gluchowskis Endzeitstory erworben. Die Dreharbeiten sollen demnach im nächsten Jahr anlaufen. 2024 könnte dann der erste „Metro“-Ableger in den russischen Kinos erscheinen. Ob darin die Handlung sämtlicher drei Bücher enthalten sein wird, oder ob es auch eine Film-Trilogie geben soll, ist noch unklar. Auch zum Regisseur oder den Schauspielern gab es zunächst keine Angaben.
Gluchowski zeigte sich laut den Medienberichten jedenfalls erfreut. „Obwohl ich unzählige Angebote erhalten habe, habe ich sie mehr als zehn Jahre lang immer wieder abgelehnt. Aber jetzt habe ich endlich ein Team getroffen, dem ich Metro anvertrauen kann. Unsere Ambitionen ähneln sich: Wir wollen einen Blockbuster von Weltrang erschaffen und sogar die Leute zum Staunen bringen, die die Trilogie gelesen haben und sie in- und auswendig kennen“, so der Schriftsteller.
Gazprom Media
Zur Einordnung: Gazprom Media mit Sitz in Moskau gilt als größter russischer Medienkonzern und ist als Mehrheitseigentümer an diversen Unterhaltungsfirmen beteiligt. Darunter: die Fernsehsender TNT und NTW, die Wochenzeitschrift Itogi und das Videoportal Rutube.
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