Noch fließt russisches Gas in weitgehend unverminderter Menge durch die Ukraine nach Europa. Das wird sich aber früher oder später ändern. Zahlreiche europäische Staaten wollen sich so schnell wie möglich unabhängig machen von fossilen Rohstoffen, mit denen mutmaßlich der russische Angriffskrieg auf die Ukraine finanziert wird.
Selbst denn der plötzlich enden sollte, wird sich daran nicht mehr ändern. Russland hat sich politisch als kein zuverlässiger Partner erwiesen, wodurch der Staatskonzern Gazprom ebenfalls auf dem Weg in Richtung Süden ist. Das wäre er auch an der Börse, wenn der Handel nicht schon seit knapp drei Wochen ausgesetzt wäre.
Die Einschläge kommen näher
Die Politik mag sich mit einem Importstopp noch eher schwertun. Derweil machen aber einige Unternehmen bereits Nägel mit Köpfen und stellen Handelsbeziehungen mit Gazprom und Co. ganz oder teilweise ein. Dazu gesellte sich jüngst auch der hiesige Energiekonzern E.ON.
Kurzfristig ist es nach Ansicht des Konzerns zwar nicht möglich, auf russische Gaslieferungen zu verzichten. Dennoch sollen schon jetzt Schritte unternommen werden, um eben dieses Ziel im Laufe der kommenden Jahre zu erreichen. Der edle Zweck hinterlässt im politischen Umfeld mächtig Eindruck, ist für die Gazprom-Aktie aber eine weitere schlechte Nachricht.
Der Gazpom-Aktie laufen die Käufer davon
Europa hat seine Wahl getroffen und wird seinen neuen Kurs selbst bei Kriegsende kaum wieder verlassen. Es ist jetzt keine Frage mehr, ob künftig ein Verzicht auf fossile Rohstoffe aus Russland verzichtet wird, sondern lediglich, wann es soweit sein wird.
Der Gazprom-Aktie droht damit mehr Ungemach als ohnehin schon, so das Papier denn irgendwann wieder an den Handel zurückkehren müsste. Es bräuchte schon ein Wunder, um nicht gleich den ersten Handelstag nach der ausgiebigen Pause zu einem wahren Kursmassaker werden zu lassen. Es ist nicht einmal unwahrscheinlich, dass die Gazprom-Aktie sich in einem solchen Fall in einen waschechten Pennystock verwandeln wird und somit bleibt das Papier für Anleger erst einmal gänzlich uninteressant.
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