Es ist die Frage aller Fragen: Wie soll es mit der Gazprom-Pipeline Nord Stream 2 weitergehen, sollte Russland tatsächlich in die Ukraine einmarschieren?
Bislang hat Bundeskanzler Olaf Scholz hierzu noch keine konkreten Äußerungen getätigt – im Unterschied etwa zu einigen Regierungsmitgliedern der Grünen, die ein Aus der Pipeline Im Falle einer Invasion für unausweichlich halten.
Gazprom: Scholz zieht Ende von Nord Stream 2 in Erwägung
Auch bei seinem Treffen mit US-Präsident Joe Biden in Washington hatte Scholz vor wenigen Tagen alles daran gesetzt, die möglichen Konsequenzen für die Ostsee-Pipeline im Dunkeln zu lassen. Das gilt zumindest für die Pressekonferenz. Nun berichtet nämlich das RedaktionsNetzwerk Deutschland (RND), dass der SPD-Politiker hinter den Kulissen in Washington durchaus ein Ende von Nord Stream 2 in Erwägung gezogen hat.
„Die gute Nachricht ist: Er [Scholz, Anm.d.A.] hat bestätigt, was Präsident Biden gesagt hat. Wenn es zu einer Invasion kommt, wird Nord Stream 2 nicht in Betrieb genommen“, sagte der republikanische Fraktionschef Mitch McConnell demnach nach dem vertraulichen Treffen zwischen Scholz und Biden.
Während der offiziellen Pressekonferenz hatte der Bundeskanzler einen solchen Schritt wenn überhaupt nur sehr indirekt nahegelegt. In der amerikanischen Öffentlichkeit stieß das auf Unverständnis. Der Kanzler müsse halt auf die Koalition und auf Verträge Rücksicht nehmen, begründete der demokratische Senator Chris Murphy die öffentliche Zurückhaltung des SPD-Politikers.
Erhebliches Risiko für Gazprom-Aktie
Dass Scholz eine Abkehr von Nord Stream 2 nun offenbar nicht mehr ausschließt, könnte natürlich empfindliche Konsequenzen für Gazprom haben. Der russische Gaskonzern ist hauptverantwortlich für die Pipeline. Sollte das Projekt auf Eis gelegt werden, würde das den Konzern und dessen Aktie erheblich in Mitleidenschaft ziehen.
Nun hat es der russische Präsident Wladimir Putin das Heft in der Hand. Sollte er seinen Streitkräften den Einmarschbefehl geben, wäre das Desaster nicht nur für Millionen von Zivilisten perfekt, sondern auch für die Anleger von Gazprom.
Nord Stream 2
Zur Einordnung: Die Pipeline Nord Stream 2 soll russisches Erdgas über die Ostsee nach Deutschland und in die EU bringen. Die Gasleitung ist bereits seit einigen Monaten fertiggestellt. Wegen einer fehlenden Genehmigung aus Deutschland ist sie bislang allerdings noch nicht in Betrieb.
Bereits vor dem Aufmarsch russischer Truppen entlang der ukrainischen Grenze hatte es erbitterten Widerstand gegen Nord Stream 2 gegeben – angeführt von den USA.
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