Rund drei Wochen blieb die Gazprom-Aktie nun schon dem Handel fern und ob sich daran in der kommenden Woche etwas ändern wird, ist bisher noch nicht ganz klar. Unbedingt davon auszugehen ist aber nicht und es wäre wohl keine Überraschung, sollten die Börsen in Moskau ihre Pforten weiter geschlossen halten.
Wer derweil hoffte, dass sich die Aussichten während des Exils der Gazprom-Aktie verbessern konnte, dürfte bisher bitter enttäuscht worden sein. Die jüngsten Entwicklungen lassen eher das Gegenteil vermuten. Momentan fließt russisches Gas zwar noch immer durch die Ukraine nach Europa. Der Abschied davon ist aber längst besiegelte Sache.
Dasvidaniya
Hierzulande sucht Wirtschaftsminister Robert Habeck bereits unter Hochdruck nach Alternativen und schein eine davon in Oslo gefunden zu haben. Dort ließ der norwegische Regierungschef Jonas Gahr Støre verlauten, dass die Lieferungen mit Flüssiggas in naher Zukunft erhöht werden könnten. Dafür sollen im Sommer neue LNG-Terminals sorgen.
Für Gazprom ist es ein Abschied auf Raten, der sich jetzt auch nicht mehr aufhalten lässt. Selbst wenn es überraschend zu einem Waffenstillstand oder gar Frieden in der Ukraine kommen sollte: das Vertrauen der westlichen Partner in russische (Staats-)unternehmen ist weg, der Weg in die Unabhängigkeit russischer Brennstoffe längst beschlossene Sache.
Keine guten Aussichten für die Gazprom-Aktie
Vielleicht wird es noch Jahre dauern, doch früher oder später wird Gazprom mit der EU seinen wichtigsten, und vor allem zahlungskräftigsten Kunden verlieren und das lässt für die Aktie des Konzerns nichts Gutes vermuten. Zwar könnte China die Abnahmemengen im Gegenzug erhöhen, das dürfte aber selbst im besten Fall den Rückgang der Geschäfte in Europa nicht ansatzweise ausgleichen.
Mit solchen Aussichten im Gepäck dürfte die Gazprom-Aktie kein Land sehen, selbst wenn sie irgendwann wieder handelbar sein sollte. Russlands Präsident Wladimir Putin hat der Wirtschaft im eigenen Land mit seinem sinnlosen und völkerrechtswidrigen Überfall auf die Ukraine letztlich einen Bärendienst erwiesen, das lässt sich jetzt bereits glasklar absehen.
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