Momentan kann sich Gazprom noch nicht über einen nennenswerten Rückgang der Nachfrage im wichtigen europäischen Markt beschweren. Das Gas fließt auch nach zwei Monaten Krieg in der Ukraine weiter in hiesige Gefilde und vor allem die deutsche Politik scheut sich vor einem Gasembargo.
Analysten rechnen allerdings damit, dass Gazprom sich auch diesem Zustand nicht ausruhen können wird. Stattdessen wird davon ausgegangen, dass noch im laufenden Jahr insgesamt etwa ein Drittel der Exporte nach Europa wegbrechen könnte. Darüber berichtete kürzlich der Nachrichtendienst „Reuters“.
Munteres Rätselraten
Im kommenden Jahr dürften die Exporte noch sehr viel weiter nachlassen, da bereits einige europäische Länder ankündigten, bis Ende des Jahres möglichst vollständig unabhängig von russischem Gas werden zu wollen. Einzig Ungarn wehrt sich gegen diesen Trend noch und womöglich könnte es in Frankreich ein Umdenken geben, sollte sich bei den morgigen Wahlen die russlandfreundliche Kandidatin Marine Le Pen durchsetzen können.
Wie weit die Nachfrage in Europa künftig nachlassen wird, lässt sich derweil noch nicht abschließend einschätzen. Gazprom selbst veröffentliche dazu zuletzt keine Prognosen mehr, wohl aus gutem Grund. Denn strittig ist im Prinzip nur, wie weit die Umsätze im Westen einbrechen werden, nicht aber, dass sie dies tun werden.
Die Gazprom-Aktie wehrt sich nach Kräften
Vor diesem Hintergrund ist es nur nachvollziehbar, dass die Gazprom-Aktie selbst im künstlich gestützten russischen Handel immer weiter in die Tiefe rauscht. Zuletzt konnte das Papier noch mit Ach und Krach die Linie bei 200 Rubel verteidigen, ohne jedoch den generellen Abwärtstrend verschleiern zu können.
Rote Vorzeichen dürften auf absehbare Zeit zu einem ständigen Begleiter des Papiers werden. Das gilt umso mehr, sollte der Handel irgendwann in der einen oder anderen Form auch wieder für ausländische Investoren möglich werden. In einem solchen Szenario wäre alles andere als ein heftiger Kurscrash eine große Überraschung.
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