Noch am Freitag pumpte Gazprom laut Informationen des „Handelsblatt“ weiter Gas nach Deutschland, als wäre nichts gewesen. Die Sanktionen gegen den staatlich kontrollierten Versorger hielten sich bis dahin noch in Grenzen und an der Börse kam es sogar bereits zu einer sichtlichen Erholung nach dem Crash am Donnerstag.
Die Tonart an den Märkten könnte sich in der kommenden Woche aber ändern, denn am Wochenende kam es zu einigen Entwicklungen, welche auch den Versorger schwer treffen könnten. In aller Munde ist etwa der Ausschluss russischer Banken aus dem Zahlungssystem Swift, was künftig die Zahlung von Gaslieferungen mindestens erschweren könnte.
Vorsicht, Gerüchte
Davon abgesehen gab es aber noch sehr viel bedenklichere Meldungen rund um Gazprom. Vorab sei gesagt, dass diese bisher nicht von unabhängigen Quellen bestätigt wurden. In den sozialen Medien geistern jedoch Berichte herum, dass einer der Top-Manager des Konzerns am Samstag tot in Sankt Petersburg aufgefunden wurde.
Angeblich soll es sich um Selbstmord gehandelt haben, was tief blicken lassen würde. Das Ganze ist aber ebenso ein Gerücht wie Behauptungen, wonach chinesische Banken Zahlungen für Rohstoffe aus Russland eingeschränkt hätten. Beides hätte eine enorme Sprengkraft. Es bleibt aber abzuwarten, ob derartige Berichte noch bestätigt werden.
Bei der Gazprom-Aktie ist Vorsicht angesagt
Besonders in Krisenzeiten dürfen Anleger längst nicht alles glauben, was an Informationen verbreitet wird. Gerade bei Meldungen aus den sozialen Medien ist zu besonderer Vorsicht zu raten. Klar ist aber auch, dass schon allein Gerüchte die Kurse durcheinanderwirbeln können und positive Meldungen rund um den Versorger gab es am Wochenende wenige bis gar keine zu hören.
So ist völlig unabhängig vom Wahrheitsgehalt einzelner Nachrichten davon auszugehen, dass die Gazprom-Aktie zu Beginn der neuen Woche wieder ordentlich unter Druck geraten könnte. Da die weitere Zukunft des Papiers vollkommen ungewiss ist, ist Anlegern unverändert dazu zu raten, möglichst auf Abstand zu bleiben. Die Risiken übersteigen jegliche etwaigen Chancen derzeit massiv.
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