Gazprom ist eine er aus börsentechnischer Sicht vielleicht spannendsten Fragen im Zusammenhang mit dem Krieg gegen die Ukraine. Deutschland will noch immer Öl und Gas aus Russland beziehen. Eine Wirtschaftsweise indes verkündete, es sei möglich, das Embargo recht schnell zu vollziehen. Dennoch soll nicht nur das Unternehmen Gazprom an den Aktienmärkten durch die Sperrung bestraft werden, sondern insgesamt die russische Gaswirtschaft. Wie kann es überhaupt weitergehen – auch für Gazprom?
Gazprom – EU-Kommission treibt Unabhängigkeit voran
Die Aktie selbst ist derzeit praktisch nicht mehr einzuschätzen. Wer derzeit wirtschaftliche Kriterien zugrunde legt, wird damit leben müssen, dass sich die Parameter schnell wieder verschieben. Auf der anderen Seite jedoch sind die Kurse nicht der alleinige Maßstab, um derzeit über das Unternehmen nachzudenken.
Selbst wenn die Aktie handelbar wäre, wie es bis vor kurzem noch funktionierte, wäre die wirtschaftliche Zukunft nicht abschätzbar. Denn die EU-Kommission treibt die gewünschte Unabhängigkeit von russischem Gas schnellstens voran. Derzeit könnten sogar Biogase helfen, heißt es zumindest aus dem europäischen Biogasverband. Bis zum Jahr 2030 könne dieser Verband 35 Milliarden Kubikmeter „grünes Gas“, wie es in einer Mitteilung heißt, bereitgestellt werden.
Demnach würden, auch dies eine Angabe des Verbandes selbst, etwa zwei Drittel dessen bereit gestellt werden können, was durch Nord Stream II von Russland aus geliefert würde. Immerhin könnte mit Biogas bis zum Jahr 2050 sogar ein Anteil von zwischen 30 und 50 % dessen, was die EU an Gas benötigt, gedeckt werden.
Derzeit sieht es so aus, als würde die EU zumindest Ernst machen in der Frage, mittel- und vor allem langfristig russisches Gas nicht mehr abnehmen zu wollen. Eine der großen Fragen für Gazprom könnte sein, inwieweit China als Abnehmer einspringt.
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