In Moskaus Börse geht nichts mehr – und das wird auch bis mindestens Dienstag so bleiben. An der Heimatbörse von Gazprom, Lukoil oder Sberbank wurde in Folge des Ukraine-Krieges der gesamte Handel eingestellt, anderswo ging dieser selbst mit russischen Aktien zunächst weiter. Am Mittwoch setzte dann etwa Frankfurt den Handel aus, am Donnerstag zog auch London nach. Für die Gazprom-Aktie aber kam dieses Eingreifen eindeutig zu spät. Das Desaster war bereits perfekt.
Gazprom verliert fast 97 Prozent an Wert
Denn während die Papiere des russischen Staatskonzerns in Frankfurt zuletzt bei 2,51 Euro gehandelt wurden, ein Monatsverlust von rund 65 Prozent, sieht es in London noch ganz anders aus. Dort werden sogenannte Global Depository Receipts (GDR) gehandelt, Hinterlegungsscheine für die ausländischen Aktien. Und die für Gazprom notierten zum letzten Schlusskurs bei noch 0,58 US-Dollar, sind damit binnen eines Monats um fast 97 Prozent in ihrem Wert gefallen.
Angesichts dieser Verwerfungen war es keine Überraschung, dass man sich auch auf der Insel entschied, die Aktien von 27 Unternehmen aus Russland an der London Stock Exchange nicht mehr zu handeln. „Der Börsenbetreiber LSE stoppte Donnerstagfrüh den Handel mit den Wertpapieren der Unternehmen, darunter Rosneft, Sberbank (Russland), Gazprom, EN+, Lukoil und Polyus, die bislang in London notiert und gehandelt wurden“, berichtete die Frankfurter Allgemeine Zeitung (FAZ).
MSCI-World streicht russische Aktien
Westliche Unternehmen und Investoren stoßen ihre Beteiligungen ab, nicht nur am Staatskonzern Gazprom. Börsenbetreiber LSE erklärte laut FAZ, der Handel sei „wegen der Sanktionen in Verbindung mit den Ereignissen in der Ukraine, im Lichte der Marktkonditionen und zur Aufrechterhaltung ordentlicher Marktabläufe“ suspendiert worden. Der MSCI-World-Index entfernte am Donnerstagmorgen zudem russische Aktien aus seinem Index. Begründung: Der russische Aktienmarkt sei „uninvestierbar“ geworden.
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