Die Gazprom-Aktie ist bereits seit einigen Tagen nicht mehr an deutschen Börsen handelbar. An der Londoner Börse wechselten die Aktien des russischen Gaskonzerns am vergangenen Donnerstag als einem der letzten Handelsplätze die Besitzer. Doch das nur noch auf Pennystock-Niveau. Laut dem zuletzt gemeldeten Kurs kostete ein Anteilsschein von Gazprom nur noch 58 Cent. Wird es an europäischen Börsen jemals wieder einen normalen Handel mit Gazprom-Aktien geben?
Aussortiert von der Welt
Derzeit ist das kaum vorstellbar. Russlands Präsident Putin setzt seinen Angriffskrieg gegen die Ukraine mit unverminderter Härte fort und hat sein Land damit zu einem Pariastaat gemacht. Selbst wenn es in absehbarer Zeit zu einer friedlichen Lösung des Ukraine-Krieges kommen sollte (wonach es aktuell nicht aussieht), dürfte der Imageverlust der russischen Wirtschaft auf dem internationalen Parkett so groß sein, dass weder institutionelle noch Privatanleger in großer Zahl noch in russische Aktien investieren werden.
Vor diesem Hintergrund hat der bekannte Indexanbieter Morgan Stanley Capital International (MSCI) entschieden, russische Aktien aus seinen Indizes auszuschließen. Zwar sind im weltumspannenden MSCI All World Index, der insgesamt 4.000 Aktien aus 48 Ländern abbildet, gerade einmal 17 Werte aus Russland vertreten. Doch die Imagewirkung auf die Gazprom-Aktie ist verheerend. Die Aktie des russischen Gasriesen ist damit sozusagen nicht mehr „gesellschaftsfähig“.
Kommt der Importstopp noch?
Es könnte sogar noch schlimmer kommen. Sollten sich europäische Staaten, allen voran Deutschland, in den kommenden Tagen entscheiden, kein russisches Gas mehr zu importieren, wäre das der GAU für Gazprom. In diesem Fall dürfte die Gazprom-Aktie tatsächlich auf immer ein Pennystock-Dasein bleiben.
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