Gazprom-Aktie: Die ersten steigen aus!

Die Aktie von Gazprom ist weiter nicht handelbar, doch Gas strömt weiter aus Russland in Richtung Westen. Nun aber steigt der erste deutsche Partner aus.

Gazprom bleibt an der Börse weiter ausgesetzt, die Börse in Moskau geschlossen. Operativ allerdings hatte sich bislang für den Energiekonzern wenig geändert. Die Bundesregierung sah sich nicht in der Lage, gegen Gazprom einen Boykott auszusprechen, stammt doch mehr als die Hälfte des hierzulande verbrauchten Gases vom russischen Staatskonzern. Doch nun steigt laut Medienberichten der erste Partner tatsächlich aus. Zumindest teilweise.

e.on stoppt Einkäufe bei Gazprom

Wegen der Invasion Russlands in der Ukraine gehe der Energiekonzern e.on auf Distanz zum russischen Gaskonzern Gazprom, meldet unter anderem die Tagesschau. Das Unternehmen habe in seinem Portfolio Erdgasmengen, die von europäischen Handelsgesellschaften von Gazprom eingekauft wurden, sagte e.on-Chef Leonhard Birnbaum demnach heute auf der Bilanzpressekonferenz in Essen. „Vor dem Hintergrund des Ukraine-Kriegs haben wir den Einkauf neuer Mengen von diesen Gesellschaften gestoppt“, wird Birnbaum im Bericht zitiert.

Kurzfristig könne Deutschland aber nicht auf russisches Gas verzichten, so der eon-Chef. Deshalb sei es gut, dass die Bundesregierung Rufen standhalte, Gasimporte durch Gazprom kurzfristig zu stoppen, kommentierte Birnbaum laut des Nachrichtensenders n-tv. „Denn das würde Deutschland und Europa schwer treffen.“

Beteiligung an Nord Stream 1 bleibt

So ganz kann sich e.on offenbar ohnehin nicht vom Staatsunternehmen lossagen: An seiner Beteiligung an der Ostsee-Gaspipeline Nord Stream 1, durch die seit gut zehn Jahren Gazprom-Gas aus Russland nach Deutschland fließt, hält das Unternehmen demnach fest, auch wenn es hier laut Geschäftsbericht „ein Bewertungsrisiko“ gebe, wie es heißt. „Eine Veräußerung, ein Ausstieg, ist im Moment überhaupt nicht möglich“, versichert Leonhard Birnbaum. Das Asset sei „im Moment nicht verkäuflich. Es gibt keinen Markt dafür“, erklärte er.

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