Die Gazprom-Aktie ist weltweit weiterhin nicht handelbar, doch möglicherweise öffnet die Moskauer Börse am Montag wieder für den Aktienhandel. Es wird sehr spannend werden zu beobachten, wie die russischen Aktien nach der mehrtägigen Börsenschließung in den Handel gehen.
Operativ im Normalzustand
Auf der operativen Seite ist Gazprom hingegen mehr oder weniger im Normalzustand. Der russische Gasriese liefert offenbar vertragsgemäß sein Gas durch die Pipelines nach Westen. Inzwischen werden die täglichen Gasexporte von Gazprom über russische Nachrichtenagenturen kommuniziert – eine Art vertrauensbildende Maßnahme.
Doch für Vertrauensbildung ist es wahrscheinlich schon viel zu spät. Der russische Überfall auf die Ukraine hat das letzte verbliebene Vertrauen in den Kreml und alle staatsnahen Konzerne vollständig zerstört. Inzwischen hat sich auch der deutsche Energieversorger e.on von Gazprom abgewandt und wird künftig kein neues Gas mehr über Quellen beziehen, die mit dem russischen Exportmonopolisten in Verbindung stehen.
Der Anfang vom Ende
Man kann wahrscheinlich mit Fug und Recht behaupten, dass es für Gazprom der Anfang vom Ende ist. Bereits im kommenden Winter wird die von europäischen Staaten voraussichtlich importierte Gasmenge deutlich geringer ausfallen als noch in diesem Winter. Bis 2030 soll laut dem Plan der EU-Kommission dann völlig Schluss sein mit Gasimporten aus Russland. An wenn Russland dann sein Gas liefern will, steht bislang noch in den Sternen. Sofern die Gazprom-Aktie jemals wieder zum Handel in Deutschland zugelassen wird, sollten Anleger die Chance nutzen, die Aktie zu verkaufen. Sie hat definitiv keine Zukunft mehr.
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